Salut Moldova

Hallo Ihr,

von Galati aus sind wir vorgestern in Richtung moldawische Grenze aufgebrochen.
Der Grenzuebertritt hat insgesamt rund 50 Minuten gedauert, obwohl wir uns nicht – wie alle anderen – vorgedraengelt haben… Kosten lagen bei rund 6 Lei pro Nase (ca. 1,20 Eur), wofuer auch immer.

Nach der Grenze fiel uns recht schnell auf, dass die Doerfer insgeamt erheblich aermer aussahen als die in Rumaenien. Auffallend war, das es einige Frauen gab, die Wasser aus den Brunnen schoepften und offensichtlich heimtransportierten. Somit gibt es hier also nicht ueberall fliessend Wasser.

Die Strassen sind oft sehr holprig und in keinem guten Zustand und es koennen auch mal ein paar Gullydeckel fehlen! Die Landschaft ist sehr landwirtschaftlich gepraegt, wir fuhren rund 200 Kilometer an Sonnenblumenfeldern, Getreidefeldern und Weinreben vorbei. Moldawien hat anfte Huegel, fuer uns bedeutet das, dass wir auf sehr geraden Strassen berghoch und bergrunter fahren.

Die Polizeipraesenz am Strassenrand ist sehr hoch, wir wurden bisher einmal angehalten. Als der Polizist allerdings einen Blick auf unsere Nummernschilder warf, winkte er uns schnell weiter.

Ueber die Fahrweise der Moldawier koennen wir nicht viel sagen: sie fahren zwar schnell (sofern es das Auto erlaubt) und ueberholen auch gerne, aber das Verkehrsaufkommen ist sehr gering. Insofern haben  wir selten das Problem des Knapp-Ueberholtwerdens. Ausser uns gibt es noch Esels- und Pferdefuhrwerke auf der Strasse.

Auf dem Weg nach Comrat wurden wir von einem Jawa-Fahrer ueberholt, um dann am Wegesrand auf uns zu warten, um zu quatschen. Leider war unser Russisch und Moldawisch zu schlecht, und Pjotr Englisch ebenso. Irgendwie haben wir dann doch ein paar Informationen austauschen koennen.

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Alt-Eisen Kumpels

Da Comrat eine der groesseren Staedte im Sueden Moldawiens ist, gab es immerhin ein Hotel dort. Generelll ist festzustellen, dass Uebernachten, Essen und auch Geld abheben erheblich schweriger ist als in Rumaenien: Pensionen oder Hotels gibt es in kleiner Anzahl nur in groesseren Staedten; Retaurants ebenso und falls es sie gibt, bekommt man die Karte garantiert in kyrillisch mit Woertern, die man noch nie gehoert hat. Geld abheben funktioniert nur an wenigen Bankomaten – wir mussten in einer Stadt 3 Bankomaten ausprobieren. Und fast niemand redet hier Englisch, im Gegensatz uebrigens zu den Rumaenen. Aber russisch koennen sie alle.

Ach ja, keine der eingezeichneten Autobahnen existieren, aber das nur am Rande. Erwartet ja auch keiner.

In einem Dorf vor Comrat haben wir erstaunlicherweise mindestens 8 (fahrende) Dneprs, OHVs, oft mit Seitenwagen gezaehlt. Als Sacha sie gegruesst hat, haben sie komisch geschaut.Sobald wir aber irgendwo stehenbleiben, gibt es einen Menschenauflauf – obwohl die Menschen hier wohl an Dneprs gewoehnt sind.

Momentan befinden wir uns in Chisinau, die wohl untouristischste Hauptstadt Europas, in der es ausser einem Sowjet-Gedenkpark nicht viel anzuschauen gibt. Es faengt an mit unserem lauschigen Hotel (In-) Turist, wo wir doch tatsaechlich unsere moldwischen Einreisestempel herzeigen mussten. Unser Zimmer trieft vor sowietischem Charme, es ist eine Freude! Fuer eine Hauptstadt hat Chisinau erstaunlich wenig an Restaurants zu bieten allerdings glaenzt es mit anderen Amusements: unzaehlige Casinos und Geldspielhoellen, unglaublich viele Geldwechselstuben – fuer welche Touristen auch immer, ein 24-Stunden-Internet-Cafe!, Denkmaeler in allen Groessen und Formen, und immerhin einige Bars.

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Kriegsdenkmal mit ewiger Flamme

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City of Chisinau

Wer also mal einen Einblick bekommen moechte, wie das frueher im Ostblock so war, der moege nach Chisinau reisen. Die Steigerung davon scheint sich einige Kilometer weiter oestlich zu befinden: in Tiraspol, der Hauptstadt der abtruennigen Republik Transnistrien. Da bekannt ist, dass man erhebliche Probleme wegen korrupter Zoellner und Polizisten bekommen kann, verzichten wir auf den netten Ausflug.

Motorraeder: Heute morgen Routinearbeiten, die Chinesin bekam frisches Oel in die Gabel, was sie auf den moldawischen Strassen auch sehr schaetzt.

viele Gruesse

Regina

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Lenin beschaut die oestliche Technik

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Heugespann Marke unbekannt


2 Responses to “Salut Moldova”

  • Chris & Tanja Says:

    Hey, das klingt ja spannend…
    Das Heugespann ist (zumindest der Beiwagen) ein Jupiter… (Ihr wisst doch, mein kleiner hellblauer Beiwagen?)

    Wisst ihr schon, ob ihr noch auf die Krim kommt..?

    Bis denn!
    Chris

  • Max, Leonid uns Erich Says:

    Hoi ihr beiden,
    erst das Foto von Sascha auf der MZ und jetzt die Jawa?
    Sascha, ich muss sagen das steht Dir. Ich werd schon mal anfangen, eine MZ zurecht zu machen, falls Du auf deN Geschmack kommst 🙂
    Ich wünsche Euch noch viel Spass und weiter unfallfreie Fahrt.

    Gruss, Max