Drum Bun Rumania

Servus Zusammen,

gestern haben wir die Umgebung von Sighetu Marmatiei angeschaut. Der erste Anfahrtspunkt war der „Froehliche Friedhof“. Das spezielle an diesem Friedhof ist, dass die Kreuze mit einer (meist lustigen)  Szene aus dem Leben des Toten bemalt sind. Zudem werden auch Anekdoten aus dessen Leben aufgeschrieben (zum Beispiel, dass derjenige doch gerne etwas zuviel getrunken hat oder dass diejenige manchmal etwas eitel war). Das erste dieser Kreuze wurde ab 1935 geschmueckt, mit der Idee, dass man sich an etwas lustiges aus dem Leben des  Toten erinnert und so das Traurige ueberwinden kann. Diese Tradition wird bis heute weitergefuehrt.

lustig

Froehlicher Friedhof mit vielen Bunten Bildern

Danach besuchten wir noch ein schoenes Kloster (Barsana). Dieses steht unter dem Unesco Kulturerbe. Die verschiedenen Gebaeude sind ganz aus Holz. Die Kirche ist sehr schmal gebaut mit einem sehr hohen und spitzigen Turm.

barsana

Frauenkloster Barsana, ueberall Blumen, Typisch Weiber

Da wir heute in die Ukraine fahren werden, ist wohl nun die Zeit fuer ein Fazit von Rumaenien:

Leute: Die Rumaenen sind super offene Leute. Meistens kommt man sehr schnell mit ihnen in Kontakt (auf englisch). Wenn derjenige kein englisch kann, wird mit Zeichen weitergemacht. Die Hilfsbereitschaft wird auch grossgeschrieben. Jedesmal wenn wir irgendwelche Probleme hatten, fanden wir jemanden, der uns weiterhelfen konnte.

Verkehr: Dieser ist moerderisch. Wir muessen leider sagen, dass sobald der Rumaene/Rumaenin hinter einem Steuerrad sitzt, zur Bestie wird (der groesste Teil jedenfalls). Saemtliches soziales Denken wird ausgeblendet. Es wird ohne Ruecksicht auf Tiere und Menschen gefahren. Man hupt lieber, als dass man kurz auf die Bremse geht. Wir haben Beispiele gesehen, wo Innerorts ein Lastwagen mit total ueberhoehter Geschwindigkeit hupte, um eine alte Frau von der Strasse zu scheuchen. Auch die vielen Toten (Menschen und Tiere) bezeugen dieses Verhalten. Wir sind auf Strecken gefahren, da zaehlten wir 10 Kreuze am Strassenrand auf der Distanz von grad mal 10 Km. Oft waren es auch mehrere Kreuze auf einmal. Ueberholt wird ueberall. Vor allem dann, wenn der Gegenverkehr auch gerade ueberholt wird. Oft konnten wir uns nur durch starkes Bremsen von einem Abflug in den Strassengraben retten.

Motorrad: Unverbleites Benzin gibs ueberall. Seit zwei Jahren gibs kein verbleites mehr. 20W50 Oel findet man teilweise an Tankstellen.

Land: Rumaenien ist ein wunderschoenes Land, indem es enorm viele Sachen zu besichtigen gibt. Das Land bietet schoene Kloester, geniale Kirchen, Hoehlen, Schlammvulkane, verwahrloste Industrieanlagen und  super Naturgebiete. Der Zustand der Strassen ist mittlerweile zum groessten Teil gut bis neu. Nur gelegentlich fanden wir noch Strassen, auf denen man nur maximal 50km/h fahren konnte, weil es riesige Loecher zu vermeiden gab.

Preise: fuer Uebernachtungen variierten (fuer zwei Personen) zwischen 8 Euros in kleinen Bungalows auf dem Zeltplatz bis zu 50 Euros in einem 4* Hotel in der Grossstadt. Im Mittel mussten wir ca. 25 Euros fuer eine gute Pension (aehnlich wie ein Hotel) bezahlen. Die Lebenskosten sind hier relativ tief. Ein Essen in einem guten Restaurant kostet selten mehr als 25 Euros fuer zwei Personen (Vorspeise, Hauptspeise und Getraenke zusammen), in einfachen Restaurants auf dem Land kann es aber auch gut darunter sein.

Pannen: Babuschka: Kupplung neu, Lima Ritzel neu. Lola: Neue Vergaseransaugstutzen. 4 neue Kerzen.

Mein persoenliches Fazit ist:

Wenn ich Koenig von Rumaenien waere, wuerde ich folgendes erlassen: Jeder Rumaene/in, der im Verkehr durch ruepelhaftes Verhalten aufgefallen ist, soll sein Auto fuer ein Jahr gegen einen Eselskarren eintauschen. Zudem soll er helfen 1km von einer rumaenischen Strasse neu zu teeren und einer der vielen wilden rumaenischen Strassenhunden bei sich aufnehmen. Zugegeben, in Rumaenien gaebe es dann praktisch nur noch Eselskarren, aber es wuerde die Umwelt schonen.

Wir haben noch ein paar Bilder im vorherigen Blogeintrag eingefuegt. Schauts doch mal an.

Bis bald wiedermal,

Sacha

dorfscene

Typische rumaenische Strassenscene: viel tratschen

motorrad

Begegnung der 3ten Art: Lola mit Roessli

tracht

Familie in Sonntagstracht vor einer neuen Holzkirche

ross

Armes Roessli


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