Servus Ukraina

Hoi zusammen,

endlich haben wir wieder mal ein Internet Cafe gefunden. Wir sind nun schon der 5te Tag in der Ukraine. Ein Fazit zu Moldavien und ein paar Sachen ueber Rumaenien wird in einem anderen Blog Eintrag von Regina gemacht. Aber zurueck zum Dnepr-Land.

Der Grenzuebertritt von Rumaenien in die Ukraine ging ziemlich Problemlos. Auf der rumaenischen Seite war es eine Sache von 10 Minuten. Es waere noch kuerzer gewesen, wenn wir uns nicht immer wieder von Einheimischen abdraengen gelassen haetten. Aber wir sind ja friedlich und halten uns an die Reihenfolge. Auf der ukrainischen Seite wars ein wenig interessanter. Zuerst mal das normale Vordraengeln der Leute. Als wir dann drann waren, mussten wir noch ein paar wenige Formalitaeten ausfuellen (Einreise und Ausreise). Nebenbei konnte ich beobachten, wie ein Rumaene die Zollabfertigung beschleunigte, indem er ein paar Noten diskret per Handschlag dem Zoellner uebergeben hat. Jetzt wollen die Zoellner meine Kisten anschauen. Also habe ich diese aufgemacht. Nach kurzem Reinschauen dachte ich dass es das war. Dem war nicht so. Ich wurde aufgefordert dem Zoellner zu folgen. Hmm, ich dachte, dass ich nun auch einen „Zollbeitrag“ geben muesste. Aber als ich dann auf einem Platz neben dem Zollgebeude den Hundezwinger sah, wusste ich dass nun eine Schnueffelnase zum Zug kam. Tatsaechlich musste ich jeweils die Haelfte meiner Kisten auf dem Boden auslegen. Dann kam ein Cocker-Spaniel ins Spiel. Der hat an allem rumgeschnueffelt und wurde dann sogar in die erste Kiste reingehoben. Als er dann sogar in die zweite (hintere) Kiste geschoben wurde, hatte ich Angst, dass der Kistendeckel (mit Ersatzrad) auf den Hund fallen  koennte, was wohl ein paar Probleme gegeben haette. Auch das habe ich gut ueberstanden und zum Schluss hat die Nase noch an Babuschka geschnueffelt. Auf ein Zeichen des Hundes an meiner zusammengerollten Blache, wollte der Zoellner diese anschauen. Aber nachdem nichts gefunden wurde, haben die mitlerweile 5 Zoellner das Interesse an mir und Babuschka verlohren. Einer hat sich dann mit den Worten „Welcome to Ukraina“ verabschiedet. Somit konnten Regina und ich dann ins Land.

Auf einer ziehmlich holprigen Strasse sind wir dann gegen Westen in die erste groessere Stadt gefahren. Das erste Hotel das ich angeschaut habe war sehr erstaunlich: der Preis fuer Ukrainer war 4.5Euros, fuer Auslaender 9Euros. Aber der Zustand des Zimmers war katastrophal. Zwei freundliche Jungs haben uns dann ein anderes Hotel gezeigt, das nur 100m weiter war. Dessen Zimmer war super und fuer 18Euros ein guter Preis.

Am Tag drarauf sind wir gegen Norden in die Auslaeufer der Karpaten gefahren wo wir dann auch eine Nacht wild gecampt haben. Am naechsten Tag sind wir dann nach Lviv gefahren. Diese Stadt ist ein Unesco Erbe und hat viel zu entdecken: Verschiedene architektur Stile (Soviet, Oesterreich, Deutsch) haben der Stadt ein nettes Bild gegeben. Leider sind die Hotelpreise mega teuer und die Strassen sind mega holpriges Kopfsteinpflaster. Nach einem Hinweis vom Hotelmanager, sind wir am naechsten Tag noch auf einen Basar gegangen, wo ich hoffte ein paar Dnepr Teile zu finden. Dieser Basar war die genial. Da konnte man alles finden was das Techniker/Bastler/Heimwerker Herz begehrte. Ich habe soger meine Dnepr Teile gefunden.

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Begruessungskommite in Lviv

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Gothische Kirche in Lviv

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Typische Haeuserfront in Lviv

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Buechermarkt in Lviv, russische Literatur scheint langweilig zu sein

 

Nach diesem Einkauf sind wir gegen Osten gefahren, wo wir ein paar Nette Schloesser angeschaut haben. Das erste war in Olesko und man konnte es besuchen. Das zweite Schloss war in einem schlechten Zustand (aber morbide schoen) und man konnte es nicht besuchen. Aber man hat begonnen es zu restaurieren. Eigentlich schade, denn der Charme wird dadurch verlohren gehen.

schloss

Schloss vor Zolociv

ebene

Sicht vom Schloss auf die weite Ebene

Die gestrige Nacht auf heute haben wir in Zolociv verbracht. Da es heute Samstag ist, gabs einen grossen Markt. Und auch auf dem habe ich wieder ein paar Dnepr Teile gefunden. Ein richtiges El-dorado.

Von hier aus wird unser Weg nach Polen fuehren.

Zur Ukraine generell: Im Sueden sind ja die Auslaeufer der Karpaten. Das macht die Landschaft interessant. Je weiter man in den Norden kommt, wird das Land flach. Ein Huegel von 40Meter ist schon strategisch genug, um ein Schloss draufzubauen. Die Leute sind sehr nett und versuchen auch mit uns zu sprechen. Leider ist hier das englisch nicht sehr verbreitet. Aber jedesmal wenn die Leute meine Dnepr sehen, scheinen sie stolz zu sein, dass ein Auslaender so was faehrt.

Eigentlich haben wir mehr Dnepr erwartet. Bis jetzt haben wir nur 10 Stueck gesehen. Der Grund duerfte darin sein, dass das Benzin fuer Ukrainer relativ teuer ist und ein kleiner Japanroller billiger im Unterhalt ist.

Tschuess bis zum naechsten mal.

Doswidanja, Sacha

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Ukrainisches Trike. Wunderschoen

markt

Wochenmarkt

 

PS.: Noch ein Wort zur Essensbeschaffung in einem Land, dessen Sprache wir nicht wirklich verstehen und selbst die Menuekarte ein echtes Uebersetzungsproblem mit sich bringt: Sacha ist inzwischen ein echter Meister der phantomimischen und lautmalerischen Essensbestellung. So brachte ihm gestern abend der Dialog << Haben Sie gok-gok-gok?>> die freundliche Antwort von der Koechin ein: <<Njet, gru-gru-gru>>. Bekommen hat er erwartungsgemaess ein Putenschnitzel. Das Wort <<cartofi>> kennt man von Bulgarien bis in die Ukraine und ist auch auf kyrillisch zu entziffern. Und <<fri>> wie <<Fritten>> liegt sprachlich auch noch drin.

Ach ja, richtig Spass macht das Einkaufen in den Laeden, ueber denen <<Produkti>> steht: Von einzelnen Bonbons (fuer Schweizer: Zeltli) ueber Wurst- und Milchwaren, Alkohol, Gemuese, bis hin zu einzelnen Keksen (fuer Schweizer: Guetzli) gibts an Lebensmittel so ziemlich alles. Und hier gibts im Gegensatz zB zu Rumaenien fast keine auslaendischen Marken. Sacha und ich koennten hier richtig shoppen, wenn wir nur ein Anhaengerchen haetten…..


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