Labdien Latvia!

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Ortodoxe Kirche

Gestern abend sind wir relativ spaet in an der litauisch-lettischen Grenze eingetrudelt, da wir unsere letzten Litas noch ausgeben mussten (in Form eines wunderbaren Abendessens uebrigens).
Der Grenzuebertritt war wie erwartet extrem unspektakulaer und in ein paar Sekunden abgehandelt.
Dass man sich in Lettland befand, sah man relativ schnell: die Strasse wurde, im Gegensatz zur litauischen, extrem schlecht; dh. Bodenwellen, geflickte Stuecke in grosser Anzahl, starke Spurrinnen. Ploetzlich sah man auch keine Holzhaeuser mehr – ueberhaupt ist die lettische Grenzregion sehr duenn besiedelt. Um eine Uebernachtungsgelgenheit zu bekommen, mussten wir somit die naechste groessere Stadt ansteuern, in diesem Falle war das Jevgala.
Auffallend war die grosse, orthodoxe Kirche mit hellblau-goldenen Zwiebeltuermchen neben der Ringstrasse; in dieser Form sah man das in Litauen so gut wie nie.
Heute morgen entschieden wir uns, die rund 50 Kilometer nach Riga zu fahren. Kurz nach der Stadtgrenze bremste Sacha, der vor mir fuhr, scharf ab und bog rechts ab. Der Grund dafuer war ein militaerisch angehauchtes Russengespann, auf dem sich eine grosse Werbetafel befand. Diese wies auf den lettischen Ural-Haendler hin, dessen Werkstatt sich im anschliessenden Hinterhof befand.
Der lettische Uralhaendler staunte jedenfalls nicht schlecht, als uns auf den Hof fahren sah und begruesste uns sehr herzlich. Leider spricht er ausser litauisch und russisch nur sehr wenig englisch. Immerhin konnte ein Nachbar, der kurz darauf vorbeischaute, noch etwas uebersetzen. So erfuhren wir, dass es die Firma erst seit rund vier Monaten gibt und dass der Scheffe gleichzeitig Praesi eines Motorradclubs ist. Jedenfalls ist seine Maschine nicht zu ueberhoeren: mit dem Sound seines Motors wuerde er wohl so manche harley verblasen. Von seiner Moerder-Anlage (siehe Gepaecktraeger) mal ganz zu schweigen….
Ferner war in der Werkstatt noch ein Russen-Crossgespann im (Wieder-)Aufbau zu sehen, dass der Werkstattbesitzer wohl an Wettbewerben in den baltischen Laendern faehrt.
Sacha konnte ein gebrauchtes Dnepr-Rad erstehen (Ihr wisst ja, da war was mit einem Riss) und es wurde in der Uralwerkstatt auch sofort der Heidenau-Reifen des defekten Rades draufmontiert. Wer also im Baltikum unterwegs ist mit seinem Russen, dem kann seit neustem in Riga, Ortsanfang von Jevgala kommend, geholfen werden.
In Riga fanden wir Unterkunft in einem Gaestehaus und haben heute mittag die Altstadt besichtigt. Zusammenfassend laesst sich sagen, dass wir mit Riga erheblich mehr anfangen koennen als mit dem sehr kleinstaedtischen, wenngleich sehr lieblichen, Vilnius. Riga hat zum einen sehr grosstaedtische Teile, aber auch eine sehr nette Altstadt mit Kopfsteinpflaster und alten Haeusern. Interessant ist, dass Riga sehr viele Haeuser in Jugendstil hat, in der Dichte hab ich das noch nie so gesehen. Ueberhaupt gibt es immer irgendwo was zu schauen….selbst die Relikte der kommunistischen Aera sind in Riga noch irgendwie spektakulaer.
Man kann im Markt shoppen gehen, der sich in riesigen Hallen befinden, die seinerzeit fuer Zeppelin-Reparaturen gedacht waren.
Riga besitzt im uebrigen das groesste Motorfahrzeug-Museum des gesamten Baltikums. Das ist uebrigens keine grosse Leistung, das es nahezu konkurrenzlos ist…Wir werden berichten, ob sich ein Besuch darin lohnt.
Herzliche Gruesse,
Regina
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Jugendstil an einer Fassade

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Riga von oben

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Fuer die Junggesellen der Kaufleute erbaut

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Super Camouflage, wo hoert der Russe auf, wo faengt die Wiese an

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Subwoofer und Vollscheiben Rad by Andreij


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