Apr 30 2009

Kos

Hallo Ihr,

hiernochmal ein ausfuehrlicherer Rueckblick der letzten Tage:
Am Montag, dem 27. kamen wir in Patras gegen 23 Uhr an; bis wir aus der Faehre waren, verging nochmnal eine halbe Stunde. Unser Ziel war ein Campingplatz nahe der grossen Peloponnes-Bruecke, den wir im letzten Griechenlandurlaub kennengelernt hatten. Nach einer naechtlichen Fahrt durch Patras fanden wir ihn tatsaechlich und interesssanterweise war sogar noch jemand an der Rezeption….

So stellten wir also unser Zelt auf mit Hilfe einer Stirnlampe sowie Sachas Beiwagen-LED-Leiste. Heftige Orkan-Boen hinderten uns am Schlafen.
Am naechsten Morgen war eine technische Durchsicht bei Babuschka (der K 750) angesagt: Am Endantrieb hatten sich beunruhigend viele Spaene angesammelt. Nach dem Abbau des Hinterrades war das Uebel zu sehen: Eine Schraube des Bremsnockenhebels hatte sich losvibriert – dadurch konnte sich der Nocken frei bewegen.
Die Auswirkungen davon waren zum einen eine teilblockierte Bremse  ein leichtes Abfraesen der Gussstege in der Nabe.

So kamen wir erst gegen mittag dazu, unsere Reise fortzusetzen. Zuerst fuhren wir ueber die Autobahn Richtung Korinth. Spaeter dann wechselten wir auf eine kleine Kuestenstrasse. Nach laengerem Suchen in Korinth brachte uns schliesslich ein sehr hilfsbereiter Kioskbesitzer auf den richtigen Weg Richtung Zeltplatz. Gegen sieben schlugen wir unser Zelt im Golf von Korinth auf.

Mittwoch, 29. 04. 09

Eine wunderbare Nacht war das, ohne Orkan, ohne Laerm, nur ein leichtes, beruhigendes Meeresrauschen….
Wir entscheiden uns fuer die alte Strasse nach Athen, um die Autobahn zu meiden. Kurz darauf stehen wir allerdings schon wieder – und zwar vor dem Kanal von Korinth. Ein animiertes Schild erklaert uns, dass wir nur noch 15 Minuten warten muessten. Wir wundern uns derweil, wo das fehlende Brueckenglied abgeblieben ist.Es rasselt und siehe da, zuerst kann man einige Schienen unter der Wasseroberflaeche erkennen, die sich nach dem langsamen Auftauchen als Gelaender der Bruecke entpuppen. Mit einiger Vorsicht befahren wir die Stahlkonstruktion, deren Strassenbelag nasse Holzplanken sind.
Die Strasse fuehrt zuerst an der griechischen Petro-Indusvorbei, bevor sie in eine wenig befahrene, kurvige Kuestenstrasse mit grandioser Aussicht uebergeht.
In Piraeus angelangt, durchqueren wir die quirlige Stadt. Ein Rollerfahrer zeigt uns den Weg zum Hafen. Ueberhaupt sind die Griechen sehr darum bemueht, orientierungslosen Touristen zu helfen.

Am Hafen angelangt, erfahren wir, dass wir Glueck haben: Am selben Abend, um sieben, laeuft die Faehre nach Kos aus! Wir waren mit die ersten Passagiere an Bord und konnten uns daher die Pullman-Sitze (mit reichlich Platz davor fuer unsere Schlafsaecke) aussuchen.
Das Unheil kam in Form einer aelteren, schwarz gekleideten Frau mit zusammengestecktem Haar, gewandet mit einem langen, glaenzenden Rock. Nach und nach tauchten immer mehr Frauen mit einem sehr aehnlichen Stil auf: Dutt und langer Rock.
Auffallend giftig funkelte uns vor allem eine juengere Frau an. Sie gab uns zu verstehen, dass sie unseren gewaehlten Platz fuer ihre Familie und sich beanspruchte. Da es auf der Faehre aber weder Platznummern noch einen ersichtlichen Grund fuer diese Anspruchsanhaltung gab, ignorierten wir die Frau.
Staendig kamen neue Mitglieder zu der Gruppe dazu – bald schon waren wir komplett umzingelt vom Familienclan mit seinen resoluten Frauen. Die Blicke uns gegenueber wurden immer boeser, der Ton aggressiver, immer weitere Familienmitglieder redeten auf uns ein. Die auf dem Boden liegenden Maenner rueckten immer naeher – das Verhalten nahm eine Art schleichende Eroberung an. Inzwischen sassen die Clan-Mitglieder selbst im Mittelgang – ihre Abneigung uns gegenueber war an den Gesten und Blicken nicht falsch zu interpretieren.
So besitzergreifend kannte ich die Griechen bisher nicht!
Schliesslich raeumten wir das Feld, als eine Alte wildgestikulierend den Platz vor uns fuer die bebes erbetteln wollte. An diesem ort fuehlten wir uns definitiv nicht mehr wohl – was koennte wohl passieren, wenn wir kurz aufstuenden?

Danach sassen wir einen Raum weiter vorne, hatten unseren Frieden und sind ueberzeugt, dass die griechischen Zigeuner sich mit einem solchen Verhalten keine grossen Freunde machen duerften.

 

Donnerstag, den 30.04.09

Leider ist eben der Computer abgesrzt – er scheint unsere Kamera-Sperarte nciht zu moegen. Bei naechster Gelegenheit versuchen wir, Bilder hochzuladen.

Morgens gegen halb sechs legte die Faehre in Kos an. Bevor wir fruehstueckten, legten wir uns noch etwas an den Strand.

Nach einem spontanen Tag Verlaengerung geht es morgen abend in die Tuerkei – zuerst nach Bodrum, danach noerdlich in Richtung Ephesus.

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Ausblıck von Pylı Im Hıntergrund dıe Tuerkei

 

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Dıe erste von zwei BMWs auf Kos. Angeblıch eın Ueberbleıbsel aus dem Krıeg.


Apr 30 2009

Gute Ankunft in Kos

Hoi Zaeme,

so wir sind gut in Kos angekommen. Wir sind nun einen guten Steinwurf von der Tuerkei weg. Regina wird heute Abend noch einen ausfuehrlichen Bericht geben. Vom technischen her gesehen musste ich eine losgerappelte Schraube im Endantrieb anziehen und festkleben. Diese hat mir den Bremsnockenhebel nicht mehr festgehalten. Dieser hat mir dann am Hinterrad die Radnabe angeschraddelt.

Diese Nacht hatten wir noch ein Problem mit (ich vermute mal) griechischen Zigeunern auf der Faehre nach Kos. Die Grosssippe hat uns erfolgreich von unserem Schlafplatz vergrault. Da nuetzte auch mein flegelhaftes, ungepflegtes und stinkendes Auftreten auch nicht. Naja, was solls.

Das Wetter: leicht bewoelkt, ca 25 Grad.

Heute und morgen werden wir die Insel erkunden. Morgen Abend setzten wir dann in die Tuerkei ueber.

Gruessen an alle Zuhause, Sacha


Apr 26 2009

Bericht von Venedig

Hoi Zaeme,

wir sind nun auf der Faehre in Venedig auf dem Weg nach Patras. Die neuen Teile (Papi hats gerichtet) und der neue teure Hallgeber (ok, ne Ducati Zuendung gabs gratis dazu) laufen wieder. Vom Tessin sind wir bei Regen abgefahren. Dieser hat dann aber bald aufgegeben, so dass wir bei Sonnenschein am Gardasee angekommen sind.

Babuschka braucht viel Oel. Also habe ich abends nochmals die Zylinderfussschrauben und auch die Oelwanne nachgezogen. Das scheint es gewesen zu sein. Denn heute hats nicht mehr so viel Oel in Unterbodenschutz gehabt.

Mein linker Arm tut mir waehrend der Fahrt recht weh, da das Boot sehr beladen ist und immer die Tendenz hat nach rechts zu ziehen. Mein linker Arm muss diese Tendenz ausgleichen. Nach ja, wenn wir dann nach  5 Monaten zurueck sind, sehe ich dann aus wie Hulk (links zumindest).

In Venedig gings dann untypisch Italienisch zu. Nachdem wir uns eingecheckt haben, konnten wir ca. 15 Min spaeter schon auf die Faehre.

Noch ne kleine Anekdote: Was machen zwei Italo Motorradfahren wenn sie zusammen sprechen wollen: Sie fahren nebeneinander und diskutieren mit wilden Gesten und unterhalten sich. So gesehen gestern.

So bald werden wir am Markusplatz vorbei schippern. Gruesse aus Venedig. Sacha


Apr 23 2009

Fulminanter Start unserer Reise

Am Montag, dem 20. Aril, erreicht mich während des Aufräumens und Zusammenpackens ein Anruf von Sacha: Die Dnepr steht am Ortsrand von Adliswil, Zündungsproblem…Der Rotor wurde (mal wieder) richtig befestigt – aber durch diese Aktion verschiebt sich unsere geplante Abfahrt um ca. 3 Stunden.

 

Um halb sieben verlasen wir am Dienstag Adliswil in suedlicher Richtung. Vorbei an der Rigi, die idyllisch im Nebel liegt, vorbei an den steilen Wiesenhaengen am Urnersee. Unseren Albtraum, das Passieren des 17 km langen Gotthard-Tunnels, geht reibungslos vonstattten. Dass die CJ die Luft auf den letzten Kilometer im Tunnel nicht besonders schätzt, weiss ich und ignoriere das leichte Stottern. Bis Bellinzona geht die Fahrt talabwärts; wir geniessen die morgendliche Fahrt durch das sonnige Tessin.

Bei der Ausfahrt Bellinzona Sued blinkt Sacha plötzlich nach rechts, faehrt auf den Standstreifen , die Dnepr gibt eine laute Fehlzündung von sich und rollt aus. Solche Dinge beunruhigen mich nicht besonders, da solche Pannen meist sehr schnell behoben sind. Wie sollte ich mich da täuschen!
Sämtliche Wiederbelebungsversuche fruchten nicht, es ist einfach kein Zündfunke vorhanden. So lassen wir die Dnepr auf einen Parkplatz in Giubiasco schleppen, wo wir einen heissen Schraubertag verbringen. Irgendwann kristallisiert sich heraus, dass der Hallgeber nur sehr unregelmässig funktioniert.
Daraufhin bestellt Sacha eine neue Ducati-Zündung bei Paul Niederöst von Ural Schweiz, die Sachas Vater am nächsten Tag vorbeibringen soll.

Am Mittag des 22 April ist der Hallgeber gewechselt und kurz darauf pöttelt die Dnepr wieder freundlich vor sich hin! Die bereits gebuchten Fährtickets sind auf  „open end“ umgebucht, so fällt auch dieser zeitliche Stress weg.

Da zu dem unseligen Hallgeber auch ein Rotor mit modifizierter Aufnahme gehört (der auch nicht unverdächtig ist), beschliesst Sacha, hierfür Ersatz mitzunehmen. Angedenk der bevorstehenden km beruhigt mich der Gedanke.

Die Gespanne sind nun auf einem Zeltplatz, wo ich die Stellung halte. Heute abend wird Sacha mit dem modifizierten Rotor hier in Locarno eintreffen – dann sind wir wieder komplett!

Herzlichen Dank an Paul und Jean-Piere für den Tessin-Express.

Aber sehen wir es positiv: Noch war das zu richten, die Türkei werden wir halt nun etwas später ereichen. Auserdem haben wir dazugelernt, zB. die spannende Frage, was ein Hallgeber denn so macht….(und die daraus folgenden Fragen: gibts den auch im Zehnerpack? Warum geht so ein Ding überhaupt kaputt? Und überhaupt)

Nach diesem fulminanten Start kann uns wohl wenig schrecken. Im übrigen gibt es sehr viel schlechtere Orte in Europa, eine Panne zu haben, als das Tessin bei 26°C mit seinen vielen Gelaterias am See.

Wir berichten weiter – das nächste Mal hoffentlich aus Griechenland oder gar der Türkei.

Regina


Apr 20 2009

Alles wieder eingebaut

Sodeli, noch ein kurzes Update von gestern und heute. Gestern habe ich das heiss ersehnte Teil vom Captn über den guten Oesi Oli bekommen. Am Abend habe ich das Teil mit neuen Distanzringen gleich eingebaut. Heute Morgen ist es mir im Halbschlaf aber in den Sinn gekommen warum das Malör eventuell passiert ist: Der „super“ Dnepr Instandsetzer, der mit (unter anderem) die Ritzel gemacht hat, hat sich verkonstruiert. Das Resultat war, dass das Ritzel nur halb im Halbmondkeil auf dem Denso Flansch war. Ich denke das war zuwenig. Das ist mir damals beim Zusammenbau nicht aufgefallen. Nun ja, heute Morgen bin ich dann in den Panikmode gegangen und habe das Ritzel nochmals weggenommen (Riesen Aufwand, da kein Abzieher verwendet werden kann). Das Problem kann man auf zwei Arten lösen: 1) Neues Ritzel machen (hatte ich keine Lust heute Morgen) oder mit Distanzscheiben arbeiten so dass der Keil richtig steht. Heute Abend bin ich nun fertig geworden. Morgen muss ich noch eine letzte (sehr) kleine Probefahrt machen und dann ab.

Ich wünsch euch noch ne gute Nacht.  Der nächste Eintrag wird wohl aus der Fremde sein.

Sacha


Apr 18 2009

Teile sind angekommen

Soeben habe ich die Teile der Denso in den Händen. Werde sie heute noch einbauen. Danke Captn fürs Teil und danke Oli für den schnellen Versand. Ich werde berichten.

Sacha


Apr 16 2009

Tausend Sachen zu tun

Hoi Zäme,

endlich habe ich wieder etwas Zeit gefunden im Blog etwas zu schreiben. Hier gehts drunter und drüber. Ueberall hats kleine und grössere Haufen die eingepackt werden müssen. Regina verliert ihre Nerven mit der neuen Plane die sie schneidert, ich versuche noch an alle Möglichen Pannen zu denken und wie sie behoben werden könnten. Ich wäre froh, schon auf dem Mopped zu sitzen und nur noch zu fahren. Leider sind die Ersatzteile für die Denso noch nicht da, so bin ich dazu gezwungen zu warten.

Wir bekommen viele aufmunternde Worte von Freunden. Ich danke allen.

Gute Nacht

Sacha


Apr 13 2009

Misslungene Probefahrt

Hoi zäme,

übers Wochenende haben Regina und ich eine Probefahrt nach Bayern unternommen. Das erste Ziel war Michi und Oli (Motoflot) wo uns Oli noch mit viel Kommentar und Geduld die Vergaser feingetuned hat. Danke für beides. Danach sind wir noch bei Schnüffi und Tanja für 3 Tage verköstigt worden.

Bis dahin war die Probefahrt erfolgreich. Babuschka hat ein paar gebrechen gezeigt und die wurden dann auch Behoben. Aber auf der Heimfahrt hats mir leider das Ritzel und ein Teil der Denso Lima zerschreddelt. Da die Dämmerung bereits begonnen hat konnten ich nicht nur auf Batterie heimfahren, da mit Licht der Akku nicht so lange gehalten hätte. Also kurzentschlossen ins Hotel und Batterie über Nacht aufgeladen. Damit konnten wir heute die restlichen 300 km nach Hause fahren.

Wenn jemand von euch den vorderen Teil der Denso Lima (da wo das Ritzel drauf ist, mit Keilschlitz) auf Lager hat, bitte bei mir melden. Denn in einer Woche solls in Richtung Venedig gehen.

Grüsse

Sacha


Apr 7 2009

Babuschka im Reisemodus

Grüäzi mitenand,

so, heute habe ich nun Babuschka in den Reisemodus fertiggemacht. Morgen gehts auf Probefahrt nach Bayern. Mal schauen ob alles ok ist und sich so verhält wie gedacht. Eine genauere Beschreibung des Beiwagens werde ich noch nachliefern in der Technik Seite.

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Babuschka in Reisemodus

Noch ein paar weitere Bilder

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Schön was?

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Schönes Hinterteil, oder?

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Heisse Seite!!!


Apr 1 2009

Neues Zubehör

Salü Zäme,

mein erster Blogeintrag. Yudihui. Ich war bis jetzt immer nur diskret im Hintergrund und in der Werkstatt. Heute will ich euch unser neustes und auch sehr wichtiges Möbel vorstellen.

Jeder der rumänische und italienische Klos bez. Steh-Kackteile kennt (sorry für diese blumige Beschreibung, aber ich kenne den richtigen Namen nicht) versteht uns sicherlich. Nach Analyse des vorhandenen Marktes für mobile Aborte mussten wir feststellen, dass es entweder nur Luxus-Oertchen für den Manager-Campierer-Hintern, instabile „Klapp-Lösungen“ oder aufblasbare und sehr labile Gummiringe gibt. Nun denn, da ich ab und zu mal keine Lust hatte an den Mopeds rumzubasteln und auch noch ein wenig Alumaterial zur Verfügung hatte ist mir das MobiHü (Mobiles Hüsli (Uebersetzung für  EU-Bürger Mobiles Klo)) in den Sinn gekommen.

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MobiHü

Als „Schüssel“ für den abgeworfenen Balast dient ein normaler Plastiksack. Von Vorteil ist aber, dass dieser nicht durchsichtig ist. Oder wie soll man/frau dem Zeltnachbar erklären, dass du gerade die gestrige Pizza in Kompostform in den Müll schmeist.

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MobiHü mit "Schüssel"

Das MobiHü ist aus stabilem Aluprofil gemacht. Es kann auseinander genommen  oder auch nur zusammengeklappt werden. Dadurch kann es einfach in eine Tüte getan und unter dem Boot verräumt werden.

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MobiHü in Reiseposition

Aus Zeitmangel konnte ich den Klorollenhalter und den Zeitungsständer nicht mehr integrieren.

Ach ja, und das MobiHü funktioniert.