Jun 30 2009

Wiedermal Schrauben

Hoi Zusammen,

so wie melden uns aus Sibiu. Eigentlich wollten wir nicht so frueh hier sein, aber die Umstaende haben uns gezwungen. Aber eins nach dem anderen.

In Hunedoara haben wir das Schloss besucht. Dieses war von aussen sehr impossant, leider waren aber die meisten Teile des Schlosses nicht offen fuer Besucher, da in vielen Teilen die Restaurationsarbeiten im vollen Gang waren. Aber die Teile des Schlosses die man sah (auch die unrestaurierten) fanden wir sehr schoen. Das schaurig schoene war, dass ein Steinwurf weg vom alten Schloss ein riesig grosses Stahlwerk (im absolut marodem Zustand) war.

Danach sind wir gegen nordwesten in die Apuseni Berge gefahren. Das Ziel war Garda de sus, das eine seltene Gletscherhoehle zu bieten hat. Da wir erst spaet am Abend da angekommen sind, sind wir erst am naechsten Morgen hin gefahren. Ab dem Ort Garda de sus waren es noch 10km zu fahren. Allerdings wurde uns nicht gesagt, wie der Zustand der Strasse ist. Nach ca. 1km gings ploezlich steil rauf und das auf einer sehr schlechten Schotterstrasse. Diese wurde immer schlechter und so mussten wir immer wieder die Motoren auskuehlen lassen. Irgendwann wars dann nur noch eine Motorenquaelerei und so haben wir uns entschieden die Mopeds stehen zu lassen. Die restlichen 3km mussten wir  zu Fuss zuruecklegen.

Die Hoehle war speziell darin, dass in ihr ein kleiner Glescher war (ca. 100000m3). Die Temperatur betraegt sogar im Hochsommer rund -1 Grad. Es gab auch Eisstalagmiten und Eisstalaktiten (Eiszapfen) die recht gross waren.

Als wir wieder bei den Mopeds waren und runtergefahren sind, ist uns erst aufgefallen wie steil der Weg war. Unten angekommen, schien alles ok zu sein. Aber nach den ersten Kilometern musste ich leider feststellen, dass nicht nur eine weitere Hardyscheibe zum Russenhimmel gegangen ist, sondern auch dass ich kreischende Geraeusche aus der Gegend des Getriebes oder Kupplung hoehrte. Nach vielen Ueberlegungen und austesten sind wir zur Erkenntniss gekommen, dass es eigentlich nur die Kupplung sein kann (sorry Schnueffi!). Am naechsten Morgen habe ich dann die Hardyscheibe gewechselt und die Kupplung so gelassen wie sie ist. Ich wollte die Kupplung nicht am Strassenrand wechseln, und das fahren geht ganz gut bis auf das Anfahren (da gibs immer diese Kreisch Geraeusche). Da wir sovieso nach Brashov wollten um bei einer Kontaktadresse Schwimmernadel Dichtungen (Schnueffi hat diese dahin gesendet) abzuhohlen, sind wir nun auf dem direktesten Weg dahin. Denn Sebastian (unser dortiger Kontakt) hat uns gesagt, dass ich bei ihm Schrauben koennte.

Noch was kurzes zu Sibiu: Es ist eine schoene Stadt mit altertuemlichen Charakter. Leider haben die Rumaenen waerend der Sowiet Zeit ein paar haessliche Bauten mitten in die Stadt geplazt.

So nun wuensch ich euch wiedermal ein paar gute Traeume,

Gruss Sacha

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Schloss in H...

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Stahlwerk in der Naehe des Schlosses in H...

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Igitt, Wasser! Offroad Einlage zur Gletscherhoehle

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Gletscher in der Hoehle, unten -1Grad, oben +25Grad

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ohne Worte............ Scheiss Hardyscheibe


Jun 27 2009

Karpaten zum ersten

Hoi Zusammen,

heute sind wir von Horezu ueber eine recht gute Strasse durch dir Karpaten nach Hunedoara gefahren. In Horezu haben wir noch das sehr bekannte Kloster Horezu besucht. Dieses ist ein Koster mit zweifacher Befestigungsmauern. Der Unterschied zu den bulgarischen Kloestern ist, dass bei den rumaenischen Kloester die ganzen innenren Mauern der Kirchen total mit Fresken bemahlt sind (inklusieve Fenster, Saeulen und auch die Holzbalcken). Zudem sind die Fresken nicht rauchgeschwaertzt, da die Rumaenen die Opferkerzen ausserhalb, in einem separaten Ort, abbrennen und nicht in den Kirchen. Diese Kerzen haben wohl die Bulgarischen Fresken sehr dunkel gemacht.

In Hunedoara gibts ein riesiges Stahlwerk. Es beherrscht die ganze Stadt. Mal sehen ob wir euch ein schoen schauriges Bild liefern koennen. Morgen werden wir das hiesige Schloss besuchen.

Den Mopeds gehts nachwievor gut.

Ach ja noch ein Nachtrag zu gestern: Als wir in einem Ort um die Kurfe gefahren sind (sicherlich nicht schneller als 50) hat uns ein Polizist gesehen und hat uns dann auch gleich rausgewunken. Ich habe dann angehalten und schoen brav den Motor ausgemacht. Als dann der Herr zu mir kam, habe ich ihn gleich hoeflich mit „Guten Tag, do speak english“ angesprochen. Er hat nur sein Gesicht verzogen und „go, go“ gesagt und mit der Hand gewunken wir sollen weiterfahren. Das wars.

Nachtrag zu Bulgarien:

Was ich vergessen habe zu schreiben, ist dass es in Bulgarien viele Geschwindigkeitskontrollen gibt. Aber solange man sich an das Limit haellt, gibts keine Probleme.

Zu den Loechern in den Strassen gibs einen Bulgarischen Witz. Sinngemaess geht dieser so: Die Loecher koennen so tief sein, dass man sogar das GSM Netz verlieren kann.

So nun wuensch ich euch wieder eine schoene Nacht und traeumt was suesses.

Sacha


Jun 26 2009

Chao Bulgaria und Blagordarya

Servus Zusammen,

lange ist es her wo wir uns gemeldet haben. Inzwischen sind wir in Rumaenien. Aber dazu spaeter. Wir wollen doch etwas chronologisch vorgehen.

Nach Kasanlak sind wir ueber eine sehr gerade und langweilige Strecke direkt an die Schwarz Meer Kueste. Diese Strecke waere zum einschlafen, wenn nicht zwischendurch mal ein Loch im Weg waere. Am Abend sind wir in Nesebar angekommen. Prinzipiell waere dieses Staedtchen super schoen, wenn man es zwischen den vielen Souvernirshops, Change Offices und Touristen sehen wuerde. Zu den „Souvenirs“ ist speziell zu erwaehnen, dass es relativ viel „Andenken“ aus dem Krieg gibt: Helme, Orden, Zipos (ich weiss nicht obs das gab), Buesten vom AH, Wehrmachtszeugs und sogar eine ausgebleichte Armbinde mit HK. Sicherlich alles „echt“. Aber wir fragen uns wer so was kauft. Naja.

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Touristen Angebot in Nesebar: Stahlhelm und Iconen

Am naechsten Tag sind wir richtung Varna gefahren und haben westlich davon den „Steinernen Wald“ besucht. Genauer gesagt, ich habe ihn besucht, da Regina bei den Mopeds geblieben ist, da vor Diebstahl gewarnt wurde. Dieser Wald bestand aus Steinsaeulen und man weiss nur das diese sehr alt sind. Aber die Experten wissen nicht wie diese entstanden sind. Kurz danach sind wir auch von der Polizei angehalten worden und unsere Papiere wurden kontrolliert. Aber das war auch alles. Und das einzige mal in Bulgarien.

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Steinerner Wald

Weiter gings dann Richtung Norden an der Kueste entlang. Da gabs dann auch nur zwei Zeltplaetze (einer war scheisse,  der andere war angeblich voll) und jedemenge Hotelanlagen und Resorts. Die Kroehnung war Albena als wir auf der Suche nach einem Zeltplatz ploetzlich vor einer bewachten Schranke gestanden sind. Diese Trennt den Poebel, wie uns, vor der all inclusive Anlage. Allein der Eintritt waere 2.5 Euros gewesen. Etwas weiter fanden wir in Balcik eine Privat Unterkunft. Zum Glueck, da es die Nacht durch schweres Gewitter heruntergegangen ist.

Die Strasse von Balcik zur Rumaenischen Grenze war schoen, aber vom Meer hat man nicht viel gesehen. Einzig waren riesige Sonneblumen und Weizenfelder zu sehen. Auch hatte es grosse Windkraftanlagen. Der Grenzuebertritt war in 10 Minuten gemacht. Der Zoellner wollte einzig den Umrechnungskurz Schweizer Franken zum Euro wissen. Wofuer auch immer. Regina wurde gefragt, was fuer ein Buch sie lese.

Die Suche nach einem Reisefuehrer hat uns nach Constanta gefuehrt. Da wurden wir dann auch von einem rumaenischen Polizisten gewart, nicht mit Fremden zu reden und auf die Mopeds achtzugeben. Ich habe aber zuvor schon eine gute Diskussion mit Taxifahrern gehabt und er hat uns dann auch den Weg aus Constanta erklaehrt. Nicht alle Rumaenen schienen boese zu sein.

Da die fuer uns interessanten Sachen im Westen liegen, sind wir dann Richtung Bukarest gefahren. Die Strasse ist laut Karte eine Autobahn, aber in Wirklichkeit sind die ersten 50Km eine normale Strasse auf der der ganze Verkehr faehrt. Dieser Verkehr ist echt schlimm. Natuerlich wird ueberholt, aber das auch wenn der Gegenverkehr schon in Wurfnaehe ist.  Der Verkehr ist schlimmer als in der Tuerkei und Bulgarien und das mit den schlechtesten Strassen (zum Teil).

Allgemein gesagt, ist unser Empfinden dass Bulgarien weniger Verfall hat als Rumaenien. Besonders sind die Strassen in einem besseren Zustand. Aber in Rumaenien gibts offensichtlich mehr auslaendische Investitionen, da wir bisher doch ein paar grosse und neue Industrieanlagen gesehen haben. Die Leute in Rumaenien scheinen verschlossener zu sein, da ich doch ein paar mal nach dem Weg fragen wollte. Die Leute haben mich einfach ignoriert oder haben hoechstens den Kopf geschuettelt. So was hatten wir bisher noch nicht. Aber mal schauen, das Land ist ja noch gross.

Gruss aus Curtea de Arges

Sacha und Regina 

 

Noch ein kurzes Fazit zu Bulgarien:

Leute: Auf dem ersten Blick sind die Bulgaren distanziert. Aber sobald man ein Gespraech in Gang gesetzt hat, kann man gut mit ihnen reden und sie geben auch gerne Auskunft. Und viele haben uns spontan zu sich nach Hause eingelanden. Sie sind aber sehr stolz auf ihr Land (nicht die Regierung) und vergessen auch nichts was mal vor ein paar hundert Jahren passiert war.

Motorrad: Benzin gibs ueberall, aber wenn man etwas mehr bezahlt, scheint die Qualitaet auch besser zu sein. Unsere Motoren waren beim besseren Benzin leiser. 20W50 Motoroel dagegen haben wir keines gefunden.

Land: Das Hinterland (alles auser der 30km am Rand des schwarzen Meeres) ist super und absolut empfehlenswert. Man kann gut und guenstig wohnen, ca 20 Euros fuer ein Doppelzimer. Es gibs sicherlich Campingplaetze, aber diese sind fast nie angeschrieben und desshalb findet man sie nicht. Die Kyrillische Schrift machts nicht leicht, aber mit etwas Gedult gehts doch. Das Essen ist sehr gut und Fleichhaltig, harhar. Von der vielgepriesenen Korruption haben wir absolut nichts mitbekommen. Die Hauptstrassen sind generell gut, nur ein paar Nebenstrassen koennen mal schlecht sein. Als Reiseland ist Bulgarien sehr sicher.

Pannen: ein chinesischer Kupplungszug ist gerissen. Sorry Leute, auch diesmal kein Getriebe!!!!!!!!!!

Mein Abschluss: Wenn ich Tsar von Bulgarien waere (es gab scheinbar solche) wuerde ich jedem Bulgaren unter 25 Jahren einen Trabant verordnen. Denn damit wuerden diese heisskoepfigen jungen Leute ihre Lebenserwartung erhoehen, da die risikoreichen Ueberhohlmanoever nicht mehr moeglich waeren.

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Targovishte

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Targovishte

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Rumaenische Reparatur

 

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Kirche in Curtea de Arges

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Brunnen in Suedrumaenien


Jun 21 2009

Black Roses Treffen in Kasanlak

Hoi Zusammen,

so, wir (vor allem ich) haben das bulgarische Motorradtreffen ueberlebt. Im Moment sind wir in Nesebar, an der Schwarzmeerkueste. Aber dazu spaeter.

Am Freitag sind wir gegen 16.00 Uhr ans Treffen gefahren. Als erstes sahen wir – die Polizei. Auf MZ!
Der erste Eindruck des Treffens selbst war, dass es sehr professionell aufgezogen war: bewirtete Grillstaende, Haendler, eine Buehne, Tatoo, Hotel, Campinghuetten und ueberdachte Sitzbaenke. Um diese Zeit waren noch nicht viele Mopeds da. Aber schon bald haben wir die erste Ural M62 Solo entdeckt. Etwas spaeter haben wir noch einen Dnepr-Chopper Eigenbau gefunden. Der Besitzer der Maschine sei an dem Tisch da hinten und wir sollen doch mal da vorbeischauen. Das war dann auch der Anfang vom Ende von meiner Leber: Der Uralfahrer sass naemlich am Tisch der Free Drinkers. Wir (d.h vor allem ich) wurden sofort eingeladen, mitzutrinken. Neben viel Bier wurde noch viel mehr Rakia getrunken. Auch wird gerne mal Bier mit Rakia gemischt. Nebenbei haben wir auch den Praesi des Clubs kennengelernt: Doncho (aus Varna). Er konnte recht gut Deutsch und hat uns allen anderen vorgestellt. Ich wurde zu „Saschko“ umgetauft. Von da an konnten wir nicht mehr am Tisch der Free Drinkers vorbeigehen, ohne dass ich mindestens ein halben Becher Rakia trinken musste! Zum Rakia noch ein kleines Detail: nur der Home-made Rakia ist der wahre, denn der gekaufte vom Laden hat nur 40% (!) und man ist nicht sicher, ob dieser auch „gesund“ ist. Derjenige, den man selber brennt, hat um die 60% und man weiss zumindest, was drin ist.

Zwischendurch sind wir immer wieder Mopeds anschauen gegangen. Eine weitere Dnepr (diejenige, die wir in der Garage in Sofia gesehen haben) ist auch dazu gekommen. Neben vielen YamaSuKawas hatte es ein paar IZH (Jupiter mit Beiwagen), eine Balkan, eine AWO-Chopper und ein paar Cezet-Umbauten. Ach ja, Trikes gabs auch noch. Erwaehnenswert ist besonders, dass die Umbauten (und da hats wilde gegeben) richtig zugelassen sind und von den Besitzern immer gefahren werden, nicht nur zu Treffen.

Zu den Leuten: Es war relativ einfach, mit den Leuten ins Gespraech zu kommen. Meistens gab es irgendwo einer/eine die uebersetzen konnte. Viele sprechen auch Englisch.
Was uns an allen Bulgaren aufgefallen ist: Allen gemeinsam ist ihr Hass auf die Tuerken. Oft kommen die Gespraeche auf diesen Punkt. Dazu muss man erklaeren, dass sich Bulgarien mit Hilfe der Russen bereits ca. 1860 vom damligen osmanischen Reich freigekaempft hat. Aber die Bulgaren vergessen wohl nicht so leicht…

In der Nacht zum Freitag wollten wir irgendwann zurueck ins Zelt. Leider haben wir dann den LPG Dnepr Umbau von Dimitry gesehen und promt sass ich wieder bei einem Becher Rakia………….

Samstag Morgen bin ich dann im Zelt aufgeweckt worden von Donchos Stimme (Doncho aus dem Hotel in Plovdiv). Leider haben wir nur kurz mit ihm gesprochen, da er kurz darauf weg musste. Danach haben wir ihn leider nicht mehr gesehen.
Nach einem guten Fruestuck im Restaurant sind wir zufaellig dem Doncho (Free Drinker) wieder ueber den Weg gelaufen. Ihr wisst ja bereits, was das hiess: Rakia fuer mich. Um 11.00 Uhr morgens.
Den ganzen Tag durch sind auch immer wieder neue Mopeds angekommen. Biker Spiele wurden gemacht (Seilziehen, Ladas verklopfen, Motorradgeschicklichkeits-Pruefungen usw). Um 20.00 Uhr hat dann die erste Band angefangen zu spielen. Da diese uns nicht ganz zugesagt hat, sind wir mal wieder zu den Free Drinkers – Rakia trinken gegangen.

Irgendmal hat dann eine Lokale – und offensichtlich sehr beliebte – Band (Episod) angefangen, zu spielen. Auffallend war, dass ploetzlich viele Leute vor der Buehne waren (sogar die eher phlegmatischen Free Drinkers). Unter anderem gab es ploetzlich einen kleinen Aufmarsch ( ca. 5 Leute) von Skinheads mit bulgarischer Flagge. Das war doch recht befremdlich fuer uns, dass es Leute gab, die offen mit Hakenkreuz-Tatoos  auf der Brust rumlaufen. Und das in Bulgarien!
Aber zurueck zur Band: diese sang auf bulgarisch ganz offensichtlich patriotische Lieder. Ploetzlich wurden Fackeln angezuendet, bei einem Song sind alle Leute sogar auf die Knie gegangen – mit der Hand auf dem Herz. Ich muss aber sagen, dass es weder Probleme noch Schlaegereien gab. Es schien alles ganz normal. Fuer uns sehr komisch, aber so ist das halt.

Nach der Band war Erotik angesagt. Aufgefordert wurden wohl Maenner, die sich auf der Buehne ausziehen sollten. Es gab tatsaechlich einige Freiwillige. Die meisten haben dann aber  (gluecklicherweise) bei der Unterwaesche aufgehoert, sich weiter auszuziehen. Zwei gingen allerdings aufs ganze: Einer davon sogar mit zweien dieser Kreuze auf der Brust. Aber es war wohl kalt, denn naja, das Resultat war eher mickrig. Die Dame nach dieser Vorstellung dagegen hat es viel besser gemacht, wobei sie dann aber nicht bis zum Schluss gegangen ist. Bulgarien ist da ein wenig anders.

Nach diesem Schock musste/wollte ich Rakia trinken. Die letzten zwei Schluecke waren aber dann doch zuviel und mir gings recht schlecht (keine Details).

Am Sonntag haben die Leute sehr schnell zusammengepackt und sind abgefahren. Wir haben uns noch von den Free Drinkers (ohne Rakia) verabschiedet und auch von vielen anderen Leuten, die wir getroffen haben. Einer der Free Drinkers meinte noch: „Rakia connecting people“. Daraufhin sagte  ich nur noch :“ in Pain, yes“.

Gruesse, Sacha

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Freie Trinker

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Doncho, Praesi

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Wir stehen immer noch!

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IZH mit Besitzer

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Episod mit Fans

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"Erotic" Show

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Falsch Geparkt

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Nach Aufforderung der Polizei musste ich mich draufsetzen

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Nie Achselschweiss

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Kettenrahmen mit LPG Umbau

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Ural Eigenbau

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Honda mit Ural Motor


Jun 18 2009

Unterwegs in Mittelbulgarien

Hallo Ihr,

trotz moerderischer Hitze machten wir uns gestern, in Veliko Tavorno, auf die Socken, um die mittelalterliche Festung zu besichtigen. Sie erstreckt sich ueber eine riesige Flaeche und ist sehr sehenswert, auch wenn viele Haeuser und Kirchen nur noch als Grundrisse zu sehen sind.

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Zitadelle in Veliko Tarnovo

Nach dem Sightseeing fuhren wir zu einem Termin: Ein Bulgare wollte uns seine Dnepr-Teile zeigen. Vor seinem abgezaeunten Grundstueck standen russische GAS-LKWs in Zustaenden zwischen Schrott und Fast-Neuzustand. Das Grundstueck selbst war eine wilde Mischung aus Schrottplatz und Garage: Zwischen alten Kraftstofftanks von Jagdflugzeugen konnten wir alte russische LKWs, russische Jeeps, unzaehlige Motorradmotoren unbekannter Herkunft, mehrere alten Dnepr-Beiwagen sehen. Die wahren Schaetze aber verbargen sich unter Planen und in abgeschlossenen Garagen: Zum einen war da ein toprestauriertes Amphibienfahrzeug aus russischer Produktion, laut Aussage des Besitzers existieren davon weltweit nur noch 30 Stueck. Daneben die andere Ueberraschung in Form einer toprestaurierten Zuendapp-Wehrmachtsmaschine, inklusive martialischer Maschinenpistolenattrape. Die echte, bulgarische waere fuer den stolzen Besitzer nach eigenen Angaben erheblich billiger zu erwerben gewesen, aber damit haette er in Bulgarien massive Probleme mit der Polizei bekommen….Und so entschied er sich fuer die teurere, ungarische Atrappe.

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Sammelsurium (mit kleinem Zusatztank im Hintergrund)

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Ein paar Dnepr Teile irgendwo auf dem Hof

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Unbekannter Boxer Motor. Wer erkennt diesen und kann helfen?

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Zuendapp mit Lada Vorderrad und einer MG Attrappe

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Front Ansicht

 

 

In der Werkstatt stand ein noch zu restaurierender GAZ-Jeep – wohl der Hauptgeschaeftszweig der Firma. An der Decke hing ein Indian-Chief-Rahmen, auf dem Motorengestell lag ein Zuendapp-Rahmen. Uns wurde ein Motor gezeigt, ueber dessen Herkunft sich die Herren nicht klar sind. In den naechsten Tagen versuchen wir, Bilder reinzustellen – vielleicht kann ja jemand etwas zum Motor sagen. Der Besitzer tippt uebrigens auf etwas englisches.

Die Privatfuehrung umfasste noch einige weitere Raeume. In einem stapelten sich alte Helme, irgendwo stand eine Kiste voller russischer Vergaser. Daneben ein zerlegtes englisches Motorrad, was wohl seine Fertigstellung mangels Ambitionen der bulgarischen Schrauber nicht mehr erleben wird.

Im Garten dann weitere Flugzeugtanks. Zwei, drei olivgruene Anhaenger vor einer Scheune, in der saemtliche Dnepr-Teile lagerten – einfach ein riesiges Sammelsurium.

Am Rande erwaehnen moechten wir noch, dass diese Leute natuerlich „Bili“ mit seinem ebenfalls nicht unbetraechtlichen Sammelsurium kennen (Bili kennt eh jeder in Bulgarien). Und Doncho aus Plovdiv kennen sie natuerlich auch. Es scheint hier alles eine grosse Familie zu sein.

Richtig interessant wurde es gegen 17.00 Uhr, als ein Freund der Schrauber vorfuhr – mit einer auf LPG umgebauten Dnepr MT 11 (nennen wir ihn Dimitri, in Erinnerung an einen Arbeitskollegen von Sacha). Den 27-Liter Kraftstofftank hatte er vorne in die Bootsnase gebaut, so befindet sich rechts am Boot der Einfuellstutzen. Das Fluessiggas wird ueber eine Pumpe zu einem „Konverter“ gebracht. Dort wird der fluessige Brennstoff in Gas umgewandelt. Dieses wird dann direkt in die Luftansaugschlaeuche der K63 eingebracht.
Das Kaltstartverhalten sei laut Dimitri schlecht, aus diesem Grund braucht er nach wie vor Benzin, um den Motor auf Temperatur zu bringen. Sobald die Betriebstemperatur erreicht ist, kann Dimitri per Schalter das LPG zuschalten und macht den Benzinhahn zu. Wichtig ist fuer kalte Tageszeiten, ein Anti-Freeze ins LPG einzubringen, da der Konverter  ein offensichtlich teures Bauteil ist.
Laut Dimitri liegt der Verbrauch bei sieben bis acht Litern, bei einem bulgarischen LPG-Preis von derzeit ca. 50 Cent. In Bulgarien ist die LPG-Tankstellendichte uebrigens sehr hoch. Seine Reisegeschwindigkeit liegt laut eigenen Angaben bei rund 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit bei 120 km/h – und das seit rund 14 000 km, die er auf dem Tacho hat.
Interessant fanden wir, dass er ausser den zusaetzlichen Dingen wir Tank, Schlaeuche sowie dem recht kleinen Konverter nichts geaendert hat. Alles andere an seinem Gespann ist wohl original.
Dimitri fuehrte uns abends dann aus der Stadt – als er vor uns herfuhr, war als einziger Unterschied lediglich ein etwas anderer Ton von der Dnepr zu hoeren, als wir sonst gewohnt sind.

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"Dimitri" mit Dnepr MT11.5 (LPG)

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LPG Tank mit Anschluessen in der Bootsnase

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Konverter mit Anti-Freeze Einheit

 

Heute morgen stand dann wieder Kultur auf dem Programm: Der Besuch des Humormuseums in Gabrovo. Die Einwohner von Gabrovo geniessen den zweifelhaften Ruf, extrem geizig und ein bisschen doof zu sein. So hat man aus der Not eine Tugend gemacht und im Jahre 1972 (!) in einem sehr sozialistisch anmutenden Gebaeude ein Museum fuer Humor und Satire eroeffnet. Ich persoenlich wuerde den Besuch sehr empfehlen, sofern einen die Materie interessiert. Im Gegensatz zum (sehr schoenen) tuerkischen Karikatur-Museum hat es riesige Ausstellungsflaechen sowie Skulpturen und auch gemalte Karikaturen.
(und ja, ihr seht das schon richtig, Sacha ist echt eine arme Sau, er musste naemlich mit…)

Auf dem Weg nach Kazanlak machten wir die Entdeckung des Tages: Ein UFO, und das mitten auf einem bulgarischen Pass! Neben dem UFO war ein hoher, sehr sozialistisch anmutendenr Turm mit einem roten Stern drauf.

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Sovietskj Ufo

Unsere Nachfrage bei einem Kazanlaker Kellner ergab, dass dieses Bauwerk ebenfalls ein Tribut an den russisch-tuerkischen Krieg war, der hier, in diesem Gebiet, zu Gunsten der Russen (und somit der damaligen Unabhaengigkeit Bulgariens) entschieden wurde.
Ferner erzaehlte er uns, dass das „UFO“ frueher eine Ausstellugn ueber den Krieg beherbergte sowie sehr wichtigen Staatsgaesten als repraesentative Unterkunft diente. Bedauernd fuegte er hinzu, dass innen wohl alles gestohlen und zerstoert wurde und das Bauwerk geschlossen war. Er habe neulich gelesen, dass eine Investorengruppe plante, den Bau zu einer Disko umzufunktionieren…..

Ein paar Kilometer weiter musste Sacha die Zuendung seiner K750 einstellen und machte es sich mit Zuendpistole und Werkzeugkisten auf einem Parkplatz neben einem Restaurant gemuetlich. Als ein Biker vorbeifuhr, gruesste ich freundlich. Er dreht sofort um, hielt neben uns und fragte etwas auf bulgarisch. Wir sagten ihm, dass wir kein Bulgarisch verstuenden. Kurz darauf kam er wieder – mit einer perfekt englischsprechenden Dame auf dem Ruecksitz! Ob wir Probleme haetten? Wir verneinten und dankten den beiden, dass sie sich um uns sorgten. Danach  kamen wir auf das morgige Motorradtreffen in Kazanlak zu sprechen und wurden sofort fuer heute abend eingeladen. Der Intruder-Fahrer war Mitglied der „Black Roses“. Ueberhaupt hat man hier ein Faible fuer Motorrad-Clubs , wir haben allerdings den Eindruck, dass das alles etwas freier gehandhabt wird in Bulgarien.

Unser naechste Bericht wird dann das Treffen umfassen, an dem wir hoffentlich Doncho aus Plovdiv wiedersehen. Ausserdem haben wir in saemtlichen Landesteilen Motorradfahrer getroffen, die auch zu diesem Treffen wollten. Na, mal sehen.

Aufruf: Wir suchen eine Kontaktadresse in Rumaenien, an die wir Teile (kleine Dichtungen) schicken lassen koennten. Adressen bitte an lall@mail.com  . Herzlichen Dank. 

Herzliche Greusse aus Kazanlak, Bilder von Schwimmwaegen und UFOs werden schnellstens nachgereicht,

Regina und Sacha


Jun 16 2009

Es ist nur Heiss in Veliko Tarnovo

Hoi Zaeme,

hier ist es nur heiss!!! Am Tag ist es sicherlich 37Grad und jetzt um 2310 ist es immernoch ueber 25Grad. Aber ich versuche die letzten Tage zu beschreiben:

Nach Vraca sind wir nach Koprivstitza gefahren. Dieses sehr touristische Doerfchen hat viele super restaurierte Wiedergeburts Haeuser. Zum Glueck ist hier immernoch keine Saison und desshalb hats nur wenige Bus-Touristen. Und die wenigen die es hat, sind nach max. 1 Stunde wieder im Bus. Dieses Doerfchen ist auch noch beruehmt, weil es ein paar Revoluzer herausgebracht hat, die sich gegen die Osmanen aufgelehnt haben. Der beruehmteste ist nur gerade mal 25 Jahre alt geworden. Ich denke es war eine Bleivergiftung….. .

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Typisches Wiedergeburtshaus in Koprivstitza

Ach ja, auf dem Weg von Vraca nach diesem Kopri mussten wir ueber einen kleinen Pass fahren. Die Loecher und die unbefestigten Passagen waren doch eine grosse Herausforderung. Fast am Pass oben mussten wir wieder mal Pipi machen und da haben wir dann einen grossen Tunnel (Strasse dazu war nicht ausgebaut) entdeckt. Unsere Mutmassung, dass es sich um einen Atombunker der Sovietskis handeln muss, wollten wir beweisen. Also ab durch den Tunnel. Der Grund war einen Crosspiste sehr aehnlich. Es war ganz lustig in der voelligen Dunkelheit (nur unser Licht war da) durch so einen Tunnel zu schleichen ohne zu wissen wo wir rauskommen. Nach ein paar 100 Meter dann das Ende. Auf der anderen Seite war noch ein wenig Strasse, aber das war alles. Es war wohl ein Versuch den Pass abzukuerzen, und das Geld ist dann irgendwann ausgegangen. Aber es waere der perfekte Platz gewesen zu Campen. Aber leider hatten wir kein Wasser dabei und wir mussten dieses Vorhaben aufgeben. Da wir aber nicht mehr durch den Tunnel wollten haben wir einen Feldweg genommen, der dann irgendwann (zum Glueck) wieder auf eine Asphalt Strasse kam. Diese sind wir dann ewig runtergefahren (der Pass war doch immerhin ca 1300 Meter hoch) ohne zu wissen ob wir richtig sind, da kein anderes Fahrzeug in Sicht war. Irgendwann sind uns doch dann tatsaechlich ein Laster und ein Auto entgegengefahren und so hofften wir dass wir doch bei einem Dorf rauskommen. Das war dann auch so und bald darauf waren wieder auf der Hauptstrasse.

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Shipska Pass

Nach Kopri sind wir nach Shipska, wo wir eine wunderschoene russisch-bulgarische Kirche besucht haben. Diese hat goldene Zwiebel Kuppeln und soll die russisch-bulgarische Freundschaft im Krieg gegen das Osmanische Reich zeigen. Danach sind wir ueber den Shipska-Pass nach Etara gefahren. Auf dem Pass war wiedermal ein grosses (32Meter hoch) Monument. Es soll an die Gefallenen des russisch-tuerkischen Krieges erinnern.

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Russische Kirche in Shipska

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Dieses Etara ist ein Freilichtmuseum das seit 1963 besteht. Es zeigt viele alte Wiedergeburtshaeuser, alte Schmieden, Wassermuehlen und auch viele Handwerker zeigen ihr Koennen. Alle Muehlen und andere Maschinen sind noch funktionsfaehig und werden mit Wasserraedern angetrieben. Wirklich super und interessant.

Nach Etara sind wir ueber Gabrovo nach Veliko Tarnovo (wo wir jetzt sind) gefahren. Unterwegs haben wir frueh Halt gemacht an einem (der seltenen und schwer zu finden) Zeltplatz. Ich wollte mich wiedermal um die Mopeds kuemmern und verschiedene Unterhalts Arbeiten machen (Ventile, Bremsen, Schrauben und so, ihr kennt das ja). Zelten ist (wenns die Moeglichkeit gibt) in Bulgarien eine sehr billige Sache. Fuer ein kleines Haeuschen/Huette zahlt man 10 Euros. Jedenfalls waren wir allein auf dem ganzen Camping, da der Empfangstyp dann irgendwann verschwunden ist. Super dachten wir. Aber als wir dann schlafen wollten, hoehrten wir viele Geraeusche, Knurren und sonst anderes. Also Tuere gut abschliessen und hoffen dass die Mopeds nicht verbissen werden. Es ist dann auch nichts passiert. Am Morgen ist dann noch ein Polizist auf seiner MZ kurz durchgefahren (der Camping war eine Art Durchgangsstrasse zu einem Bahnhof). Von da sind wir dann nach Veliko Tarnovo gefahren.

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Real existierender MZ Polizist

Diese Stadt ist super. Der alte Teil ist an einem Fluss entlang an den Hang hingeklatscht. Dies sieht super aus. Etwas ausserhalb der Stadt ist die Zitadelle aus dem zweiten Bulgarischen Reich (meint der Tourifuehrer). Diese haben wir uns heute erst kurz von Aussen angeschaut, da wir doch etwas spaet dort waren. Aber Morgen holen wir das nach.

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Veliko Tarnovo

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Ich wuensch euch allen noch eine gute und erhohlsame Nacht,

Tschuess zusammen

Sacha


Jun 12 2009

Treffen mit Ural-Bulgarien

Servus zusammen,

auch heute hatten wir das Glueck wiedermal ein Caffee mit Internet zu finden. Also zu den Neuigkeiten:

Regina und ich habe die letzt Nacht in der Garage von Nico verbracht, zwichen den Dneprs. Regina hat die halbe Nacht kein Auge zugebracht, da das Gewitter ueber uns doch sehr heftig war. Aber die Garage blieb trocken. Am Morgen sind wir dann durch die ersten Leute, die ihr Auto gestartet haben, geweckt worden. So haben wir nicht verpennt und ich habe dann auch fruehzeitig mit der Reparatur des Kupplungsseils begonnen. Die Operation war auch ein wenig groesser als sonst, da der neue Seilzug nicht richtig passte. Aber was nicht passt, wird zurechtgeflext, oder? Nico ist dann auch bald mit einem Kaffee aufgetauch und wir haben uns dann von ihm verabschiedet. Wir wuenschen ihm und seiner Familie alles gute und vielen Dank nochmals.

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Intressante Details von Nicos Dnepr: Home made Auspuffe und Ruecklicht

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Ansicht von Sofias Vorort

Sofia hat laut der Karte eine Umfahrungsstrasse (Ringstrasse). Diese haben wir genommen um gegen Norden zu fahren. Am Anfang war diese Ringstrasse auch 3-Spurig, aber bald wars dann vorbei und alles ging nur noch wie auf einer normalen kleinen Strasse. Die bestaetigte die Aussagen von vielen Bulgaren, dass die Infrastruktur von Bulgarien schlecht ist. Jedenfalls konnten wir dann bald diese Ringstrasse verlassen und eine super nette und landschaftlich schoene Strasse nach Vraca nehmen. Denn in Vraca befindet sich das Hauptquartier von Ural Bulgarien.

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Auf dem Weg von Sofia nach Vraca

Nach Ankunft in Vraca suchen wir die Adresse auf die uns zum lokalen Haendler bringen sollte. Die Adresse fuehrte uns mitten in die Wohnsilos des Aussenbezirks von Vraca, und wir konnten kein Ural Haendler finden. Ein Bulgare hat dann kurzerhand die Nummer angerufen die wir hatten. Kurz darauf ist dann der gute Haendler aufgetaucht. Zum Glueck kann er sehr gut englisch. Nach ein wenig Small-Talk haben wir uns dann wieder verabschiedet. Ach ja, erwaehnenswert ist auch noch, dass wir schon wieder eingeladen wurden um bei einem „Chopper-Biker“ zu uebernachten und mit ihm ueber Mopeds zu sprechen. Dass er kein englisch konnte waere auch kein Problem, er wuerde dann schon jemand organisieren der uebersetzen koennte. Wir haben aber abgesagt, da wir doch endlich wiedermal eine Dusche brauchten. Diese kleine Episode zeigt uns wieder, dass die Solidaritaet unter den Mopedfahrern hier in Bulgarien riesig ist.

Allgemeines: Die Strassen in Bulgarien sind sehr anspruchsvoll. Oft gibts Gullideckel die tief im Belag sind, sehr oft grosse Belagschaeden und ab und zu fehlt ein Gullideckel. Es muss also immer ein Auge auf der Strasse sein, ein Auge auf dem Rueckspiegel,  ein Auge die Landschaft beobachten und noch ein Auge sollte auf dem Tacho ruhen, da es viele Geschwindigkeitskontrollen gibt.

PS: Ich habe noch ein paar Bilder in aelteren Blog Beitraegen beigefuegt.

So fertig fuer heute, machts gut

Sacha

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Ehemalige Fabrik, wofuer auch immer

 

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Test obs haellt, ok es haellt


Jun 11 2009

Hoi Zusammen,

endlich wieder mal Internet. Aber dazu spaeter.

Nach Plovdiv sind wir Richtung Sueden gefahren und haben das Batchkovo Kloster angeschaut. Dies ist ein schoenes und kleines Kloster in den Bergen (Rodopen). Leider koennen wir Euch davon keine Bilder zeigen, da es wie so oft verboten ist, Fotos zu machen. Uebernachtet haben wir in einem kleinen Familien Hotel in der Naehe vom Kloster, da das Wetter ploetzlich wieder unsicher war und es hat wieder angefangen zu gewittern. Am naechsten Tag wind wir weiter nach Smoljan . Dort wollten wir das groesste Planetarium von Bulgarien besuchen, aber die Vorstellung fuer Auslaender haette nur ab 4 Personen stattgefunden. Fuer zwei Personen wars leider nicht moeglich. So sind wir dann weitergefahren ueber kleine Strassen nach Devin. Dieses Staedtchen ist bekannt fuer seine Heilbaeder. (gerade habe ich nen Vodka bekommen, uuuuuhhhhh). In der Theorie haette es dort ein Internet Cafe geben sollen, aber dieses wurde vor langer Zeit mal geschlossen. Am Morgen hatte die Dnepr aber ein kleines Problem: Ueber Nacht hat sie ueber linken  Vergaser das Benzin verloren, da die Schwimmernadeldichtung nicht mehr gehalten hat. Zum Glueck hatte ich daran gedacht und ein paar Vergaser Teile mitgenommen. Nachdem ich die Nadel gewechselt habe, haben wir wieder vollgetankt. Und siehe da, nun leckt der rechte Vergaser! Auch da habe ich Ersatz (leider der letzte). Wenn ich die Dichtungen genauer anschaue, sind diese sehr labbrig. Koennte es an dem Bulgarischen Benzin liegen? Wir wissen es nicht.  Nach Devin sind wir weiter in den Rodopen gefahren. Die Abwaertsfahrten werden fuer mich zum Risiko, da meine Hinterradbremse ueberhaupt nicht mehr funktionierte. Da es wiedermal ein grossses Gewitterrisiko hat, haben wir uns spontan entschieden, in Gotse Deltchev einen Halt zu machen. Vor dem Hotel habe ich dann das Hinterrad rausgenommen und entdeckt, dass die Bremsbacken total veroelt sind. Der Grund war, dass das Oelablaufloch des Endantriebs verstopft war und ich leider etwas zuviel Oel eingefuellt hatte. Also die Bremsbacken mit Benzin gereinigt und alles wieder zusammengebaut. Und das unter Beobachtung eines Security Polizists. Regina hat ihn etwas abgelenkt, damit er nicht zugenau auf meine Reparaturen achtet. Er war aber sehr interessiert an der Dnepr und wollte mit uns reden, um sein Englisch etwas aufzufrischen. Dabei haben wir sehr interessantes ueber das Alltagsleben der Bulgaren erfahren.

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Asenova Krepost, in den Rodopen

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Helden

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R71 bei Bili

 

Nach Gotse sind wir weiter in den Bergen zum Rila Kloster. Dieses Koster ist das beruehmteste und auch das schoenste Koster in Bulgarien. Auf dem Weg nach Rila sind wir an einem seltsamen  Laden vorbeigefahren: Auf dem Dach hatte es ein paar alte Autos und weitere kuriose Dinge. Also sind wir gleich wider umgekehrt und haben so „Bili“ kennnengelernt. Leider konnte er kein Englisch – aber seine Sammlung war genial! Neben vielen alten (zum Teil verrotteten) Motorraeder hatter er auch eine BMW R71 (wir sind nicht ganz sicher) in einem ziemlich guten Zustand. Auch ein „Balkan“ Motorrad, diese wurden wohl in Bulgarien hergestellt. Auch viele Autos und sogar eine BMW Knutschkugel hatter Bili. Gleichzeitig sammelt er auch noch alte Radios, TV Geraete, Saebel und vieles mehr. Es sah aus wie bei einem  grossen Troedelsammler. Grandios. Leider mussten wir irgendwann weiter. Dort haben wir dann auch endlich einen Camping Platz gefunden. Am naechsten Tag haben wir dann das Kloster besucht. Endlich konnten wir ein paar Photos machen. Auch konnte ich ein paar Worte mit einem der freundlichen Moenchen austauschen. Weiter gings dann nach Sofia. Hier (wir sind immer noch da) haben wir eine kleine Kirche (UNESCO Erbe) besucht, die sehr alte Fresken hat.Rila KlosterDa wir wiedermal in ein Internet Cafe wollten, haben wir beschlossen in Sofia zu pennen. Als wir dann ins Zentrum gefahren sind und wiedermal im Stau warten mussten, haben wir Niko getroffen, der auf seiner Yamaha neben uns hergefahren ist. Am naechsen Rotlicht fragte ich ihn nach einen Hotel. Er meinte dann ganz spontan, wir koennten bei ihm in der Garage uebernachten, da er ja auch ne Dnepr hat. Super. Wir sind ihm dann nachgefahren. Ein Bekannter von ihm, den wir bei Niko zuhause getroffen haben und der auf Besuch ist und normalerweise in den USA lebt, konnte dann alles uebersetzen. Wie gesagt, die Mopeds stehen nun bei Niko in der Garage und wir sind bei ihm Zuhause und duerfen am Computer haecken und Vodka schluerfen (um es richtig zu sagen, es schluerft nur einer von uns…). Ach ja, auf dem letzten Meter vor der Garage hat noch das Kupplungsseil vom Chinesen gerissen. Morgen haben ich also was zu tun. Mal schauen was der Abend noch bringt.

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Maria, Rada, Nico und Reg

 

Und noch ein Wort von Niko: „I like Dnepr“

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Fresken im Rila Kloster

 

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Klosterkirche in Rila


Jun 7 2009

Stravey Bulgaristan

Servus zusammen,

sorry dass es so lange gedauert hat wieder was neues einzustellen. Aber in Bulgarien gibs nicht so viele Inernetcaffes wie in der Tuerkei. Dafuer haben wir wieder den ‚i‘ Punkt.

Vor dem Grenzuebertritt hatten wir doch ein wenig Panik, noch vor 3 Jahren hiess es Bakschisch in den Pass tun, sonst musste man warten. Aber inzwischen gibs Schilder auf denen steht „wir nehmen keine Einzahlungen“ und das auf saemtlichen Stationen (4 Stueck auf der bulgarischen Seite). Der ganze Grenzuebertritt hat also nur 50Minuten gedauert und war sehr modern. Denn die Bulgaren haben uns gleich mit einem USB Stick versehen, den man an den verschiedenen Stationen immer wieder abgeben musste. Alles ohne Probleme. Die Grenze auf der Tuerkischen Seite ist riesig und als erstes sieht der Besucher eine riesige Moschee: Der Tarif wird also gleich angesagt.

Also wir dann in Bulgarien waren, sind unsere Herzen, Motoren und Geldbeutel gleich aus Freude gehuepft: der Binzinpreis ist ca 0.90 Euros. Die Hauptstrassen sind recht gut zu befahren. Einzig die Ortsschilder sind in Kyrillisch. Aber zum Glueck schreiben sie die groesseren Orte auch normal an. Die Fahrtweise der Bulgaren ist ein wenig anders als der Tuerken: kein Gehupe, dafuer eine sehr zuegige Fahrtweise. Die Lastwagen ueberholen ueberall und die Autos fahren mit riesen Geschwindigkeit vorbei. Viele Bulgaren haben grosse Autos (Audis, BMS, Benz…).

Am Wegesrand sieht man oft alte sozialistische Denkmaeler oder auch mal eine MIG. Auch gibs alte marode Fabriken (die man auch kaufen koennte).

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Hightech pur!!!!!!!!

Heute waren wir in Plovdiv und sind auf dem Weg nach Asenovgrad. Die Altstadt von Plovdiv hat viele schoene alte Haeuser und ganz holprige Plastersteinstrassen. Hingegen ist die Fussgaengermeile super modern mit jede menge Designerlaeden. Ein weiterer Kulturschock (oder eher kein Schock aber eine angenehme Ueberraschung (Anmerkung Sacha) waren die Maedels. Viele High-Heels, viel Fleisch und ganz viele davon. Gewisse Leute wuerden vom Miauen nicht wegkommen (sorry fuer Insider).

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Soldaten Held bewacht Plovdiv

Im Hotel haben wir Donko getroffen. Er hat uns sofort auf unsere Mopeds angesprochen, denn er hat selbe ein paar. Aber vorallem hat er eine alte R71 die er seit 10 Jahren am restaurieren ist. Sein Probem sind die Ersatzteile. Im Moment hat er einen russschen Motor drin, bis er den original Motor mit den Teilen zusammen hat. Er hat uns dann eingeladen diese zu besichtigen. Als wir dann gestern in diesem sehr kleinen Ort angekommen sind, war leider aber nur seine Mutter da. Aber kurz nach unserer Ankunft hats dann aber einen kleinen Volksauflauf gegeben. Unteranderen sind auch zwei Ish angefahren gekommen (wilde Umbauten). Die BMW konnten wir aber dennoch anschauen. Donko hat noch viel zu tun. Ein dort lebender Brite hat uns noch einen Tip mit einem bulgarischen Moped Treffen gegeben. Es sei aber nur ein mittel grosses Treffen: ca. 3000 Leute!!!!!!!!!  Wir versuchen natuerlich dahin zu kommen. Es gibt auch groessere Treffen die dann 10 Tage gehen und viel mehr Leute anziehen.

Donko hat uns noch gesagt, dass bei Moped Pannen allen (ungeachtet der Marken) geholfen wird. Super oder?

Allgeimeines: es ist extrem heiss hier. Heute ca 35Grad. Die Lebenshaltungskosten sind stark unter denen der Tuerkei. Und ja, gestern wollte ich ein Wolfsessen haben (viel Fleisch, wenig Gemuese) aber mangels Verstaendigung habe ich dann ein vegetarisches Essen bekommen. Naja, das Bier war aber gut.

Mangels Internet Caffes werden wir wohl nicht mehr so oft schreiben. Aber wir versuchen natuerlich unser Bestes euch auf dem Laufenden zu halten. Bilder werden nachgereicht, da es hier keine USB Anschluesse hat.

Dowischdane,

Sacha und Regina


Jun 4 2009

Güle Güle Türkeı

Servus zusammen,

Heute Morgen sınd wır sehr früh aufgestanden, um dıe Mopeds beı Andreas abzuholen und mıt ıhm und Mıchael (Kumpel von Andı) nach Istanbul Down-Town zu fahren. Andreas hat uns dann zum Galata Turm gebracht, wo wır eın paar Fotos  gemacht haben. Danach sınd wır über dıe Galata Brücke (keıne der Bosporus Brücken), an der wir auch mal kurz rechts angehalten haben. Aber das juckt keın Türke, sıe weıchen eınfach aus und hupen manchmal (warscheınlıch grunzen auch eın paar). Kurz darauf haben wır uns von Andreas und Mıchael verabschıedet. Hıer möchten wır Andreas, seıner Frau Lıesı und seıner Tochter nochmals herzlıchen Dank sagen für ıhre spontane Gastfreundschaft und dıe logıstısche Meısterleıstung von Harı zusammen mıt Andreas für dıe Organısatıon der Hardyscheıben Lıeferung. Kurz nachdem wır uns von Adreas getrennt haben, hats auch rıchtıg heftıg angefangen zu regnen. Es hat so vıel geregnet, dass rıesıge Pfützen entstanden sınd und mega Fontaenen von allen Autos und von uns gemacht wurden. Aber das macht den Türken nıchts aus. Sıe fahren weıterhın, wıe wenn nıchts waere. Ich hatte beınahe eınen Zusammenstoss, als eıner eınfach von rechts ın dıe Hauptstrasse reındraengte. Dem haette ıch beınahe seınen schönen Benz laengs aufgeschlıtzt. Aber dıe Istanbulhupe und meın Gefluche haben  gewırkt. Zum Glück hat der Regenguss dann bald aufgehört und dıe Fahrt raus aus Istanbul gıng dann problemlos auf der Autobahn. Das Land zwıschen Istanbul und Edırne ıst übrigens ganz anders als ın der Rest der Türkeı: sehr flach und mit rıesıgen Kornfeldern.

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Ural Tuerkei

Wır sınd also nun ın Edırne. Am Abend haben wır eıne der schönsten Moscheen der Türkei besucht. Dıese ıst ım Innern sehr schön bemalt und es hat  in der Mitte sogar eınen kleinen Springbrunnen.

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Moschee mit Frischwasserversorgung, Regina mit Rucksack

Kurz danach haben wır noch eınen Franzosen mıt seıner Royal Enfıld 500 Bullet getroffen. Dıeser Knabe (ca. 20Jahre alt) wıll mıt seınem Geschoss ın 2 Monaten nach Indıen. Leıder hatten wır nur kurz Zeıt mıt ıhm zu schwatzen, da er dıe Moschee auch noch besuchen wollte. Er ıst den ganzen Balkan durchgereıst (und meıstens nur auf den kleınen Strassen, sogar ın Albanıen) und er hat ımmer draussen wıld gepennt. Hut ab vor so vıel Mut. Wır wünschten ıhm noch alles gute.

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Junger Franzose mit Enfield und ein Laller daneben

Von Edırne nach Grıechenland (Yunanıstan) würde es 5 km gehen, nach Bulgarıstan (so stehts an den Wegweısern) sınds noch 18km. Morgen werden wır also dıeses wunderschöne Land verlassen. Zeıt, eın Resümee zu ziehen:

Zum Land: Dıeses rıesıge Land ıst so facettenreıch und verschıeden, dass es eınem Motorradfahrer nıe langweılıg wırd.Von der sonnigen Mıttelmeerküste mıt Party bıs zur kahlen Steppenlandschaft, dıe zur Eınsıedlereı aufruft, bıetet dıeses Land alles.

Kultur: Davon gıbts so vıel, dass eınem schwındlıg wırd. Wır hoffen, dass  wır euch eın wenıg davon zeıgen konnten.

Essen: Es gıbt nıcht nur Döner sondern mındestens 20 weıtere Kebap Varıatıonen. Dazu gıbts noch vıele Arten von Eıntöpfen. Aber das Beste sınd dıe Vorspeısen. Vom scharfen Tomatensalat, klıtze kleınen Ravıolı (Mantı genannt) bıs zu den super scharfen Gaumenverbrennerpeperonıs bıetet dıe Türkeı ırre  Freuden  für den Gaumen.

Leute: Dıe Türken sınd super nette Leute, dıe ın Not geratene Reısende ımmer behılflıch sınd. Sıe sınd auch sehr kommunıkatıv (auch wenn nıemand den anderen versteht) und dıes sehr laut und gestenreıch. Auch haben dıe Türken grosses Interesse an Russıschen/Chınesıschen Gespannen und freuen sıch. Auch rıchtıge Schlıtzohren sınd sıe. ABER dıeses gılt nıcht mehr, wenn der Türke hınter eınem Steuer sıtzt. Dann wırd er zum furcht(hırn)losen Reıter, der durch dıe weıte Steppe des Osmanıschen Reıches galoppıert. In dem Moment gıbs nur noch ıhn, seıne Hupe und das Gaspedal.

Russen/Chınesentauglıchkeıt: Dıe Strassen sınd zu 95% gut. Es gıbt überall 20W50 Motoren Oel – gerne auch im 16l Gebinde – und auch 90’er Getrıebeöl ıst keın Problem. Falls eın Mechanısches Problem auftaucht, kann man beim naechsten Sanay Hılfe fınden.

Der grösste Minuspunkt bei einer Türkeireise ist unserer Meinung nach der (staatlich geregelte) Benzinpreis, der bei souveraenen 1.50 – 1.60 EUR liegt (Zum Vergleich: İn Griechenland haben wir vor ein paar Wochen unter einem EUR bezahlt).

Zum Schluss möchte hıer noch sagen, dass wenn ıch Sultan waere würde ıch dıe zweı folgenden Sachen gebıeten:

1) In der Türkeı soll es mındestens genau so vıele Schüsselklos geben wıe Mınarette.

2) In jedes Gefaehrt mıt eınem Steuer soll eıne kalte Dusche eıngebaut werden und bevor der Motor dreht soll der Fahrer 5 Mınuten abgekühlt werden! Das würde dıe osmanıschen Üeberhıtzung etwas abkühlen. Und alle Hupen sollen den Russenblues tröten.

Lıaebı Grüaess, Sacha

Kleine Statistik:

Gefahrene km (Gesamt): 5447 km
Gefahrene km in der Türke: rund 4600 km
Benzinpreis: 3.03 – 3.19 YTL (1.50 – 1.60 EUR)
Pannen Dnepr: Zwei Hardyscheiben gewechselt und Kleinscheiss
Pannen CJ: Gleitstein im Gasgriff gewechselt, kaputtes Gewinde an Kardanglocke
Ölwechsel: 1x je Getriebeöl gewechselt
Hıghlıght Sacha: Chimaera, ewige Flamme im Olympos-Nationalpark
Highlight Regina: Landschaften bei Dıvrigi und Göreme
Grösstes Aergernis: Renitente Souvenirverkaeufer und offensichtlicher Tourinepp (das 10-fache des Preises eines Kebaps im Topkapı-Palast zB)

Kulinarisches Highlight: Türkische Meze (Vorspeisen)
Temperaturen: Zwischen Temperaturen über 30 Grad an der türkischen Südküste und unter 5 Grad (mit Schneefall) im Gebirge vor Kastamonu
Kommunikation: Englisch und etwas Deutsch und viel Phantomime