Jul 30 2009

Suedostpolen

Hallo Ihr,

nach Sandomierz haben wir uns Richtung Sueden gehalten. Auf der Strecke lag die sehr sehenswerte Burg/Schlossruine von Krysztopor – ein riesiges Gebaeude aus dem 17. Jhd. Zu seiner Zeit war das wohl ein sehr teuerer Bau, errichtet von einem italienischen Architekten. Interessant ist das Konzept des Gebaeudes, das sich nach dem Jahr richtet: Seine vier Tuerme symbolisieren die Jahreszeiten, die zwoelf Ballsaele die Monate, es gibt insgesamt 52 Raeume mit insgesamt 365 Fenstern.
Es waere eine schones Bauwerk gewesen, waeren nicht eines Tages die Schweden daran vorbeimarschiert. Nun kann man eine schoene Ruine besichtigen, die aber noch gut Auskunft darueber gibt, wie das Schloss wohl zu seiner Glanzzeit ausgesehen haben mag.

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Hauptgebaeude der Burg mit unaussprechlichem Namen

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Runder Innenhof

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Waende!

In Lancut kamen wir in einer Herberge der PTTK (der polnischen Touristenorganisation) unter, das frueher einmal ein Dominikanerkloster war. Ueberhaupt hat Polen sehr viele verschiedene Uebernachtungsmoeglichkeiten und falls man nicht allzuviele Ansprueche an eine Unterkunft hat, sind diese sehr guenstig.

Lancut besitzt ein Schloss von Mitte des 17. Jhd., das erstaunlich gut erhalten ist. Man kann etwa 40 der insgesamt 100 vorhandenen Raeume besichtigen. Der Besucher bekommt eine gute Vorstellung davon, wie die polnische Oberschicht vor dem 2. Weltkrieg gehaust haben mag. Der letzte Besitzer musste 1944 mitsamt seinen 400 wertvollsten Besitztuemern vor der roten Armee fluechten.

Von dort ging es dann ueber sehr schone  Nebenwege Richtung Dynow, wo wir auf die ersten Holzkirchen trafen. Diese sind sehr unterschiedlich: es gibt welche mit Blechdaechern, dann gibt es Kirchen mit einem Tuermchen sowie welche, die mehrere Kuppeltuermchen besitzen.

Eine der bekannteren Holzkirchen befindet sich in Ulusz. Allerdings ist es gar nicht einfach, dorthin zu gelangen: Zuerst muss man den Ort finden, auf unserer Karte war er jedenfalls nicht verzeichnet. Danach mussten wir mit einer Holzfaehre den genaechlichen  Fluss San ueberqueren. Daraufhin folgte eine Schotterpiste, die sich ueber Kilometer durch den Wald zog. Und wenn man glaubt, man findet das nie, steht man ploetzlich vor einem Schild, das mitten in den Wald zeigt. Man muss dann nur noch 300 steile Hoehenmeter bwaeltigen und findet sich auf einem Berg, auf einer Lichtung wieder. Inmitten von alten Grabsteinen befindet sich die wunderschoene Holzkirche von Ulucz. Wir hatten sogar das Glueck, das die Kirche geoeffnet war. Innendrin war sie nciht besonders spektakulaer, da sie leer war; lediglich eine Ikonenausstellung war zu sehen.

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Faehre nach Uluz

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Holzkirche von Ulusz

Der Weg nach Sanok ist gesaeumt von diesen Holzkirchen und wir haben noch einige andere besichtigt. Wen die Kirchen nicht interessieren: die Strassen und Wege sind die Fahrt auf jeden Fall wert.

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seltene Turmkirche mit etwas neuerer Holzkirche im Hintergrund

Heute geht es von Sanok aus in Richtung Westen, damit wir am Wochenende puenktlich in Krakau sind.

Herzliche Gruesse,

Regina

Nachtrag von mir:

wir haben von Sebi aus Brasov noch ein Bild seinem chopper bekommen. Dieses wollen wir euch nicht vorenthalten.

Bilder im alten Blogeintrag sind nachgereicht.

Sacha

basty

Das Bastybike


Jul 27 2009

Dzien Dobry Polen

Hallo  Zusammen,

Als wir vor einigen Tagen von Lviv in Richtung polnische Grenze fuhren, hat es stark geregnet. Und auf ukrainischen Strassen mit den Spurrillen und Flicken ist das nicht immer lustig. Aber wir haben es schlussendlich geschafft.

An einer Tankstelle haben wir unsere letzten Griwnas auf den Kopf gehauen und wurden Zeugen, wie die Polen bis zur maximalen Grenze volltanken: Man nehme einen Keil, fahre mit dem Hinterrad (da wo der Tankstutzen ist) drauf, damit das Auto schraeg steht. Anschlliessend tanken bis zum Anschlag…und am besten noch ein paar zusaetzliche PET-Flaschen fuellen. Wenn man bedenkt, dass der Benzinpreis in Polen fast doppelt so teuer ist, verstehen wir das Verhalten ansatzweise.

Der ukrainische Grenzuebertritt bei Hrebenne war mit 15 Minuten recht unproblematisch, beim polnischen Zoll dagegen mussten wir uns erst etwa eine Stunde in der Schlange anstellen. Das Grenzprozedere selbst ging dann etwa 20 Minuten und war relativ unproblematisch. Lustig war dabei anzuschauen, wie die Zoellner sackweise beschlagnahmte Zigaretten vorbeitrugen.

Da es doch schon spaeterer Abend war, fanden wir ein Quartier in einem erstaunlich schoenen Tankstellen-Hotel.

Am naechsten Tag haben wir Zamosz, die wohl italienischste Stadt Plolens, besichtigt. Danach waren wir in Lublin, das uns wegen seiner restaurierten, aber auch unrestaurierten Altstadtfassaden gut gefallen hat. Abends sind wir dann in Kasimierz Dolny angekommen. Dort hatten wir das Glueck der Dnepr-Fahrer: Kasimierz Dolny ist ein von Polen sehr beliebter Urlaubsort und entsprechend ausgebucht. Als wir da also vor einem Hotel standen, wurden wir von zwei bereits beschickerten Polen wegen unserer Moppeds auf deutsch angesprochen. Schnell wurde mit deren Hilfe eine gute, guenstige Privatunterkunft organisiert.

zamsocz

Ratshaus von Zamocz

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Kazimir Dolmi mit Weichsel im Hintergrund

Heute sind wir wieder Richtung Sueden, an der Weichsel entlang gefahren und sind nun auf dem Campingplatz in Sandomierz. Gestern war es hier noch sehr kalt und regnerisch, erst heute haben wir wieder die Gelegenheit und das Wetter zum Zelten.

Eben hatten wir noch ein kleines Gespraech mit dem Sohn der Campingplatzbesitzer:  seiner Meinung nach gibt es in Polen nur noch wenig Ural und Dneprs, die Jungen wuerde das eh nicht mehr interessieren. Am ehesten wuerde man noch eine Junak oder Teile davon bekommen.

Dass man in Polen ist, merkat man schnell: die Strassen hier im Suedosten des Landes sind im Gegensatz zur Ukraine bombastisch. Es ist auffallend, dass der Lebensstandard in Polen erheblich hoeher sein muss als in der Ukraine: Die Haeuser sind schoener, die Nebenstrassen geteert, selbst die alten Sowietblocks sind in Polen bereits restauriert und bunt angemalt (in Rumaenien zB faengt man damit erst an). Wir empfinden Polen als ein relativ einfach zu bereisendes Land, mit genuegend Hotels, Campingplaetzen und vor allem schoenen, interessanten Orten.

Bilder folgen in den naechsten Tagen.

Unser Fazit zur Ukraine

Leider sind wir nur 5 Tage durch die Ukraine gefahren, um genau zu sein, auch nur im Westen des Landes. Ukraine war fuer uns mit das guenstigste Reiseland (normalerweise waere das eigentlich Moldawien gewesen, aber die Hotelpreise dort waren erheblich hoeher!). Wir hatten keinerlei Probleme mit Zoll oder Polizei und hatten auch niemals Angst um unser Hab und Gut. Die Strassen waren relativ schlecht (holprig, viele Spurrinnen), Benzin kostete zwischen 56 und 65 Cent. Auch Zigaretten und natuerlich Alkohol ist sehr billig zu haben. Die Hotelpreise waren entgegen aller Vorurteile ebenfalls sehr guenstig (ab 15,- Eur das Doppelzimmer), natuerlich ginge es noch billiger (alte Sowiethotels), aber das muss man sich nicht wirklich antun, wenn man die Wahl hat. Interessant sind die Maerkte und vor allem Autobasare, wobei man allerdings Einheimische fragen sollte, wo sie sich befinden.

Grundsaetzlich sind die Ukrainer sehr interessiert und wuerden gerne spontan mit einem reden – aber leider haperts meist an der Sprache. Englisch scheinen die wenigsten zu koennen, was wir sehr bedauerten.

Am letzten Tag habe ich noch eine Aussage von zwei jungen Ukrainern gehoert, die ich Euch nicht vorenthalten will: Dnepr-Fahren, das faenden sie schon irgendwie cool, aber eigentlich auch peinlich. Weil, diejenigen, die in der Ukraine  Geld haetten – die kaufen sich ein Auto….

Herzliche Gruesse aus dem mueckenverseuchten Sandomierz,

Regina


Jul 25 2009

Servus Ukraina

Hoi zusammen,

endlich haben wir wieder mal ein Internet Cafe gefunden. Wir sind nun schon der 5te Tag in der Ukraine. Ein Fazit zu Moldavien und ein paar Sachen ueber Rumaenien wird in einem anderen Blog Eintrag von Regina gemacht. Aber zurueck zum Dnepr-Land.

Der Grenzuebertritt von Rumaenien in die Ukraine ging ziemlich Problemlos. Auf der rumaenischen Seite war es eine Sache von 10 Minuten. Es waere noch kuerzer gewesen, wenn wir uns nicht immer wieder von Einheimischen abdraengen gelassen haetten. Aber wir sind ja friedlich und halten uns an die Reihenfolge. Auf der ukrainischen Seite wars ein wenig interessanter. Zuerst mal das normale Vordraengeln der Leute. Als wir dann drann waren, mussten wir noch ein paar wenige Formalitaeten ausfuellen (Einreise und Ausreise). Nebenbei konnte ich beobachten, wie ein Rumaene die Zollabfertigung beschleunigte, indem er ein paar Noten diskret per Handschlag dem Zoellner uebergeben hat. Jetzt wollen die Zoellner meine Kisten anschauen. Also habe ich diese aufgemacht. Nach kurzem Reinschauen dachte ich dass es das war. Dem war nicht so. Ich wurde aufgefordert dem Zoellner zu folgen. Hmm, ich dachte, dass ich nun auch einen „Zollbeitrag“ geben muesste. Aber als ich dann auf einem Platz neben dem Zollgebeude den Hundezwinger sah, wusste ich dass nun eine Schnueffelnase zum Zug kam. Tatsaechlich musste ich jeweils die Haelfte meiner Kisten auf dem Boden auslegen. Dann kam ein Cocker-Spaniel ins Spiel. Der hat an allem rumgeschnueffelt und wurde dann sogar in die erste Kiste reingehoben. Als er dann sogar in die zweite (hintere) Kiste geschoben wurde, hatte ich Angst, dass der Kistendeckel (mit Ersatzrad) auf den Hund fallen  koennte, was wohl ein paar Probleme gegeben haette. Auch das habe ich gut ueberstanden und zum Schluss hat die Nase noch an Babuschka geschnueffelt. Auf ein Zeichen des Hundes an meiner zusammengerollten Blache, wollte der Zoellner diese anschauen. Aber nachdem nichts gefunden wurde, haben die mitlerweile 5 Zoellner das Interesse an mir und Babuschka verlohren. Einer hat sich dann mit den Worten „Welcome to Ukraina“ verabschiedet. Somit konnten Regina und ich dann ins Land.

Auf einer ziehmlich holprigen Strasse sind wir dann gegen Westen in die erste groessere Stadt gefahren. Das erste Hotel das ich angeschaut habe war sehr erstaunlich: der Preis fuer Ukrainer war 4.5Euros, fuer Auslaender 9Euros. Aber der Zustand des Zimmers war katastrophal. Zwei freundliche Jungs haben uns dann ein anderes Hotel gezeigt, das nur 100m weiter war. Dessen Zimmer war super und fuer 18Euros ein guter Preis.

Am Tag drarauf sind wir gegen Norden in die Auslaeufer der Karpaten gefahren wo wir dann auch eine Nacht wild gecampt haben. Am naechsten Tag sind wir dann nach Lviv gefahren. Diese Stadt ist ein Unesco Erbe und hat viel zu entdecken: Verschiedene architektur Stile (Soviet, Oesterreich, Deutsch) haben der Stadt ein nettes Bild gegeben. Leider sind die Hotelpreise mega teuer und die Strassen sind mega holpriges Kopfsteinpflaster. Nach einem Hinweis vom Hotelmanager, sind wir am naechsten Tag noch auf einen Basar gegangen, wo ich hoffte ein paar Dnepr Teile zu finden. Dieser Basar war die genial. Da konnte man alles finden was das Techniker/Bastler/Heimwerker Herz begehrte. Ich habe soger meine Dnepr Teile gefunden.

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Begruessungskommite in Lviv

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Gothische Kirche in Lviv

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Typische Haeuserfront in Lviv

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Buechermarkt in Lviv, russische Literatur scheint langweilig zu sein

 

Nach diesem Einkauf sind wir gegen Osten gefahren, wo wir ein paar Nette Schloesser angeschaut haben. Das erste war in Olesko und man konnte es besuchen. Das zweite Schloss war in einem schlechten Zustand (aber morbide schoen) und man konnte es nicht besuchen. Aber man hat begonnen es zu restaurieren. Eigentlich schade, denn der Charme wird dadurch verlohren gehen.

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Schloss vor Zolociv

ebene

Sicht vom Schloss auf die weite Ebene

Die gestrige Nacht auf heute haben wir in Zolociv verbracht. Da es heute Samstag ist, gabs einen grossen Markt. Und auch auf dem habe ich wieder ein paar Dnepr Teile gefunden. Ein richtiges El-dorado.

Von hier aus wird unser Weg nach Polen fuehren.

Zur Ukraine generell: Im Sueden sind ja die Auslaeufer der Karpaten. Das macht die Landschaft interessant. Je weiter man in den Norden kommt, wird das Land flach. Ein Huegel von 40Meter ist schon strategisch genug, um ein Schloss draufzubauen. Die Leute sind sehr nett und versuchen auch mit uns zu sprechen. Leider ist hier das englisch nicht sehr verbreitet. Aber jedesmal wenn die Leute meine Dnepr sehen, scheinen sie stolz zu sein, dass ein Auslaender so was faehrt.

Eigentlich haben wir mehr Dnepr erwartet. Bis jetzt haben wir nur 10 Stueck gesehen. Der Grund duerfte darin sein, dass das Benzin fuer Ukrainer relativ teuer ist und ein kleiner Japanroller billiger im Unterhalt ist.

Tschuess bis zum naechsten mal.

Doswidanja, Sacha

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Ukrainisches Trike. Wunderschoen

markt

Wochenmarkt

 

PS.: Noch ein Wort zur Essensbeschaffung in einem Land, dessen Sprache wir nicht wirklich verstehen und selbst die Menuekarte ein echtes Uebersetzungsproblem mit sich bringt: Sacha ist inzwischen ein echter Meister der phantomimischen und lautmalerischen Essensbestellung. So brachte ihm gestern abend der Dialog << Haben Sie gok-gok-gok?>> die freundliche Antwort von der Koechin ein: <<Njet, gru-gru-gru>>. Bekommen hat er erwartungsgemaess ein Putenschnitzel. Das Wort <<cartofi>> kennt man von Bulgarien bis in die Ukraine und ist auch auf kyrillisch zu entziffern. Und <<fri>> wie <<Fritten>> liegt sprachlich auch noch drin.

Ach ja, richtig Spass macht das Einkaufen in den Laeden, ueber denen <<Produkti>> steht: Von einzelnen Bonbons (fuer Schweizer: Zeltli) ueber Wurst- und Milchwaren, Alkohol, Gemuese, bis hin zu einzelnen Keksen (fuer Schweizer: Guetzli) gibts an Lebensmittel so ziemlich alles. Und hier gibts im Gegensatz zB zu Rumaenien fast keine auslaendischen Marken. Sacha und ich koennten hier richtig shoppen, wenn wir nur ein Anhaengerchen haetten…..


Jul 25 2009

Fazit Moldavien und letzter Tag in Rumaenien

Ja, was laesst sich zusammenfassend ueber Moldawien sagen, das wohl eines der unbekanntesten (und touristisch am wenigsten erschlossenen) Laendern Europas sein duerfte?
Als Motorradland ist es wegen seiner holprigen und kurvenarmne Strassen, aber auch wegen seiner immergleichen Landschaft (Sonnenblumenfelder)eher uninteressant. Moldawien hat wenig Sehenswuerdigkeiten, selbst die Hauptstadt Chisinau hatte maechtig Pech: Nach dem Krieg zerstoert, gab ihr anschliesssend ein Erdbeben den Rest.
Aber: Wer das nochmals erleben will, wie das wohl frueher mal so war im wilden Osten, mit Zwei- (Chisinau) oder gar dreistufigem Preissystem (Bendery im abtruennigen Landesteil Transnistrien), Sovietdenkmaelern mit Wachabloesung, ewiger Flamme, unmotiviertem Personal, usw – ab nach Moldawien! Die Steigerung des ganzen findet man in Moldawien oestlich des Dnestrs, in TRansnistrien, aber reist lieber mit dem Taxi oder Zug ab Chisinau – mit dem eigenen Fahrzeug hat man offensichtlich nur Probleme. Dafuer bekommt man ein Land zu sehen, das kein anderes Land anerkennt. Es gibt eine Waehrung, die garantiert kein anderes Land umtauscht sowie Briefmarken, mit denen man garantiert keien Postkarten (die es eh nicht gibt)ins Ausland verschicken kann. Wir hatten nach win paar Tagen im Land uebrigens leichte Paranoia, weil wir a. in den Hotels oefter mal umquartiert wurden, die Motorraeder umstellen mussten und als wir eingezogen sind, oefter ein Raeuspern von der Rezeption vernahmen: Aehem, es tut mir leid, aber der Preis, den ich Ihnen angegeben hatte….

Somit gilt unsere Reiseempfehlung vor allem fuer Abenteurer und Sowjetnostalgiker. In Moldawien laesst sich also durchaus was erleben, allerdings kommt man mit Englisch nicht wahnsinig weit (was sehr schade ist, wenn man mit Leuten ins Gespraech kommen will). Wir wuerden zudem rudimentaere Kyrillisch-Kenntnisse empfehlen, allein, um schon nicht zu verhungern. Aber man hat dafuer die Gewissheit, fast allein in diesem Land unterwegs zu sein und als Tourist als echtes Alien aufzufallen.

Trauriger Nachtrag: In Chisinau hatte ich erfahren, dass im April Wahlen waren und es daraufhin Demonstrationen in der Hauptstadt gab. Ein rumaenischer Student erzaehlte mir vor einigen Tagen, dass er gehoert haette, das an jenem Tag einige Studenten direkt von der Strasse verschwunden und bisher nicht wieder aufgetaucht sind. Ob das eine dieser Schauermaerchen der Rumaenen ist, vermag ich nicht zu sagen, traue eine solch undemokratische Aktion dem Land Moldawien aber durchaus zu.

Seit Januar 2009 muessen die Rumaenen uebrigens wieder Visa beantragen, um Moldawien besuchen zu koennen. Und interessanterweise haben wir nur eine Rumaenin getroffen, die je das Nachbarland besucht hat! Eine Hostel-Besitzerin, die aufgrund der Nachfragen von vielen Backpackern das Land besucht hat. Die Rumaenen, die fuer den Wiederanschluss von Moldawien sind, scheinen in der Minderheit zu sein und stammen aus dem rumaenischen Landesteil Moldova.

Besuch im Memorialul Victimelor Comunismului si al Rezistentei

An unserem letzten Rumaenien-Tag besuchten wir das sehr sehenswerte Memorial in Sighetu Marmatiei. Es war ein frueheres Gefaengnis im kommunistischen Rumaenien und zeigt sehr eindruecklich, wie tief das kommunistische System sich in der Gesellschaft verankert hat und wozu es gefuehrt hat (Inhaftierung von Intellektuellen und nichtkommunistischen Politikern, Deportation von Rumaenen nach Kasachstan, Ausloeschung von Opposition, usw.). Da Gefaengnis zeigt auch den Gefaengnisalltag, ein Raum widmet sich inhaftierten Frauen, es werden Zellen gezeigt. Leider erfaehrt derjenige, der kein Rumaenisch kann, erheblich weniger: speziell die Zitate der Gefangenen wurden nciht uebersetzt.
Der Raum, der die Arbeitslager behandelt, stellt ein Motorrad aus, das in einem rumaenischen Gefaengnis (ich glaube, es war in Ieud) zusammengeschraubt wurde. Leider wissen wir weder Marke noch sonstwas darueber.

Interessant fanden wir die Tatsache, dass junge Rumaenen keinen grossen Hass auf die Russen hegen, immerhin war laut dem memorial jeder 8. Rumaene irgendwie von diesem System (IVerhoere, Gefaengnis, usw.) betroffen. Allerdings moegen sie die Ukrainer schon nciht so wirkklich, in ihren Augen sind das ja alles Russen…..

memorial

Unbekanntes Motorrad made in rumaenischem Gefaengniss


Jul 21 2009

Drum Bun Rumania

Servus Zusammen,

gestern haben wir die Umgebung von Sighetu Marmatiei angeschaut. Der erste Anfahrtspunkt war der „Froehliche Friedhof“. Das spezielle an diesem Friedhof ist, dass die Kreuze mit einer (meist lustigen)  Szene aus dem Leben des Toten bemalt sind. Zudem werden auch Anekdoten aus dessen Leben aufgeschrieben (zum Beispiel, dass derjenige doch gerne etwas zuviel getrunken hat oder dass diejenige manchmal etwas eitel war). Das erste dieser Kreuze wurde ab 1935 geschmueckt, mit der Idee, dass man sich an etwas lustiges aus dem Leben des  Toten erinnert und so das Traurige ueberwinden kann. Diese Tradition wird bis heute weitergefuehrt.

lustig

Froehlicher Friedhof mit vielen Bunten Bildern

Danach besuchten wir noch ein schoenes Kloster (Barsana). Dieses steht unter dem Unesco Kulturerbe. Die verschiedenen Gebaeude sind ganz aus Holz. Die Kirche ist sehr schmal gebaut mit einem sehr hohen und spitzigen Turm.

barsana

Frauenkloster Barsana, ueberall Blumen, Typisch Weiber

Da wir heute in die Ukraine fahren werden, ist wohl nun die Zeit fuer ein Fazit von Rumaenien:

Leute: Die Rumaenen sind super offene Leute. Meistens kommt man sehr schnell mit ihnen in Kontakt (auf englisch). Wenn derjenige kein englisch kann, wird mit Zeichen weitergemacht. Die Hilfsbereitschaft wird auch grossgeschrieben. Jedesmal wenn wir irgendwelche Probleme hatten, fanden wir jemanden, der uns weiterhelfen konnte.

Verkehr: Dieser ist moerderisch. Wir muessen leider sagen, dass sobald der Rumaene/Rumaenin hinter einem Steuerrad sitzt, zur Bestie wird (der groesste Teil jedenfalls). Saemtliches soziales Denken wird ausgeblendet. Es wird ohne Ruecksicht auf Tiere und Menschen gefahren. Man hupt lieber, als dass man kurz auf die Bremse geht. Wir haben Beispiele gesehen, wo Innerorts ein Lastwagen mit total ueberhoehter Geschwindigkeit hupte, um eine alte Frau von der Strasse zu scheuchen. Auch die vielen Toten (Menschen und Tiere) bezeugen dieses Verhalten. Wir sind auf Strecken gefahren, da zaehlten wir 10 Kreuze am Strassenrand auf der Distanz von grad mal 10 Km. Oft waren es auch mehrere Kreuze auf einmal. Ueberholt wird ueberall. Vor allem dann, wenn der Gegenverkehr auch gerade ueberholt wird. Oft konnten wir uns nur durch starkes Bremsen von einem Abflug in den Strassengraben retten.

Motorrad: Unverbleites Benzin gibs ueberall. Seit zwei Jahren gibs kein verbleites mehr. 20W50 Oel findet man teilweise an Tankstellen.

Land: Rumaenien ist ein wunderschoenes Land, indem es enorm viele Sachen zu besichtigen gibt. Das Land bietet schoene Kloester, geniale Kirchen, Hoehlen, Schlammvulkane, verwahrloste Industrieanlagen und  super Naturgebiete. Der Zustand der Strassen ist mittlerweile zum groessten Teil gut bis neu. Nur gelegentlich fanden wir noch Strassen, auf denen man nur maximal 50km/h fahren konnte, weil es riesige Loecher zu vermeiden gab.

Preise: fuer Uebernachtungen variierten (fuer zwei Personen) zwischen 8 Euros in kleinen Bungalows auf dem Zeltplatz bis zu 50 Euros in einem 4* Hotel in der Grossstadt. Im Mittel mussten wir ca. 25 Euros fuer eine gute Pension (aehnlich wie ein Hotel) bezahlen. Die Lebenskosten sind hier relativ tief. Ein Essen in einem guten Restaurant kostet selten mehr als 25 Euros fuer zwei Personen (Vorspeise, Hauptspeise und Getraenke zusammen), in einfachen Restaurants auf dem Land kann es aber auch gut darunter sein.

Pannen: Babuschka: Kupplung neu, Lima Ritzel neu. Lola: Neue Vergaseransaugstutzen. 4 neue Kerzen.

Mein persoenliches Fazit ist:

Wenn ich Koenig von Rumaenien waere, wuerde ich folgendes erlassen: Jeder Rumaene/in, der im Verkehr durch ruepelhaftes Verhalten aufgefallen ist, soll sein Auto fuer ein Jahr gegen einen Eselskarren eintauschen. Zudem soll er helfen 1km von einer rumaenischen Strasse neu zu teeren und einer der vielen wilden rumaenischen Strassenhunden bei sich aufnehmen. Zugegeben, in Rumaenien gaebe es dann praktisch nur noch Eselskarren, aber es wuerde die Umwelt schonen.

Wir haben noch ein paar Bilder im vorherigen Blogeintrag eingefuegt. Schauts doch mal an.

Bis bald wiedermal,

Sacha

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Typische rumaenische Strassenscene: viel tratschen

motorrad

Begegnung der 3ten Art: Lola mit Roessli

tracht

Familie in Sonntagstracht vor einer neuen Holzkirche

ross

Armes Roessli


Jul 19 2009

Neues Ritzel, neues Glueck

Hoi Zusammen,

sorry liebe Blog Leser, dass wir uns erst jetzt wieder melden. Die letzten paar Tage waren sehr stressig und haben uns voll beansprucht. Aber der Reihe nach:

In Suceava (vor 4 Tage) war die Welt des Gespannreisens noch in Ordnung. In der Stadt selber haben wir (wiedermal) ein paar Kirchen und eine alte Festung angeschaut. Da dies uns einen halben Tag gekostet hat, sind wir erst spaet da los und sind nur 14km weit zum naechsten inofficiellen Camping Platz gefahren. Da wollte ich sowieso wiedermal eine gross Inspektion der Mopeds machen.

Aber da Babuschka ein sehr komisches Geraeusch aus dem Bereich der Stirnraeder machte, habe ich mir das zuerst angeschaut. Nach kurzem Anschauen des Radialspiels an der Lima (von Aussen moeglich) habe ich festgestellt, dass da was nicht in Ordnung sein kann. Also habe ich kurzerhand den Stirnraddeckel abgenommen. Meine Befuerchtungen haben sich bewarheitet: Das speziell angefertigte Ritzel fuer die Lima (das letzte in Reserve) war hinueber. Das Problem war offensichtlich, dass das Material des Ritzels zu weich war und sich der Halbmondkeil wieder (wie schon beim letzten Ritzel von 10000km) eine groessere Nut geschaffen hat. Dadurch wurde dann das Ritzel beschaedigt und es war nicht mehr fest genug auf der Welle. Es waere nur eine Frage der Zeit gewesen, dass es noch groesseren Schaden angerichtet haette.

Nun hatte ich also das Problem, dass ich auf einem no name Camping Platz wo nur alle rumaenisch Sprachen, ein neu angefertigtes Ritzel zu beschaffen. Ich bin dann zum Besitzer des Platzes und habe ihm das Ritzel gezeigt und mit Zeichen zu verstehen gegeben, was mein Problem ist. Er hat dann schnell begriffen und uns ein Plan gezeichnet wo wir ein Mechaniker mit komletter Werkstatt finden koennen. Und das alles auf rumaenisch.

Mit voller Hoffnung sind wir also am naechsten Morgen wieder zurueck nach Suceava gefahren (Babuschka nur auf Batterie, da das Ritzel ja draussen war). Tatsaechlich fanden wir dann die Werkstatt und hatten sogar das Glueck, dass der Sohn des Werkstattesitzers super gut englsich sprach. Nach kurzer Schilderung des Problems, meinten beide „no problem“. Sie koennten ein neues Ritzel machen und dieses sogar haerten. Nachdem mir der Preis fuer ein Ritzel gesagt worden ist, habe ich 5 Stueck bestellt. Ein Angestellter hat dann noch kurz die Lima Achse ausgemessen und sogar eine Verbesserung am Ritzel vorgeschlagen. Dies war am Donnerstag Mittag. Das einzige Problem bei der Sache sei, dass am Freitag kein Strom vorhanden waere, da die Stadtwerke einen Unterbruch machen. Ich wuerde die Ritzel also „erst“ am Samstag bekommen. Ich konnte mich vor Begeisterung kaum zurueckhalten. Regina und ich haben uns in eine 5 Minuten entfernte Pansion eingecheckt.

Um den Nachmittag noch Sinnvoll zu nuetzen, hat Regina Lola ausgeraeumt und wir sind dann ein zwei Moldau (Humor und Voronet) Kloester besuchen gegangen. Diese sind wirklich super, da diese nicht nur Innen, sondern aus Aussen auf den Kirchenmauern Fresken haben. Zudem waren beide Kloester stark befestigt.

voronet

Fresken in Kloster Voronet

Am Freitag um 10Uhr wollten Regina und ich weitere Kloester besuchen. Bevor wir aber losfuhren, bin ich noch kurz beim Mechanicus vorbei und wollte fragen ob alles ok ist. Er gab mir zu verstehen, dass die Ritzel fertig sind. Oha, schon. Super. Er hat dann noch sein Sohn angerufen und dieser ist dann nach kurzer Zeit auch bei der Werkstatt angekommen. Dieser fragte mich ob alles ok ist und ob die Ritzel passen. Waerend ich eines der Ritzel eingebaut habe, haben Regina und Steve zusammen geredet (vorallem Regina….). Eine halbe Stunde spaeter konnte ich den Motor mit dem neuen Ritzel austesten und als gut befinden.

ritzel

Diese sollten nun hoffentlich genuegen

Steve fragte uns noch, ob wir Lust haetten am Abend mit ihm und ein paar Freunde auszugehen. So verbrachten wir einen interessanten Abend mit einem angehenden Schauspieler, einem Kammeramann des nationalen TV, einem Computerfachmann fuers lokale TV und Steve (der Maschineningenieur ist).

Da der Aufbau von Babuschka am Freitag war, sind wir dann erst am Samstag zwei weitere Moldau Kloester anschauen gegangen: Sucevita und Moldovita. Beides wieder befestigte Anlagen mit super schoenen Fresken (Innen und Aussen).

sucevita

Klosterkirche von Sucevita mit Tatoo (Fresken)

rock

Frauenkloster! Keine nackten Maennerbeine. Glatze war erlaubt.

Waerend der Fahrt klagte Regina ueber schlechten Verhalten von Lola, besonders als wir einen Pass raufgefahren sind. Das Problem wollte ich nicht mehr am Abend anschauen und habens auf heute Morgen vertagt.

Unser erster Verdacht waren die Ansaugstutzen, da diese schon Risse aufzeigten. Nachdem ich diese gewechselt habe, zeite sich aber noch keine grosse Veraenderung. So habe ich noch die Vergaser nachsynchronisiert. Aber wegen der ganzen Kickerei (Lola wollte einfach nicht mehr starten), sind die Kerzen auch noch kaputt gegangen (versoffen). Als wir dann diese auch noch gewechselt haben, rannte Lola wieder.

Endlich konnten wir wieder fahren. Unser Weg hat uns nach Westen ueber Viseu de Sus nach Sighertu Marmatiei gebracht. Die Strasse (uebrigens sehr schlecht) hat uns quer durch die Maramuren gebracht. Hier ist Holzwirtschaft angesagt. Das zeigt sich auch darin, dass vieles hier aus Holz gebaut ist unter anderem auch die Kirchen.

So, nun ist Schluss. Ich muss den Platz raeumen. Bilder werden wir Morgen reinstellen.

Gruesse und gute Nacht,

Sacha

pass

Pause auf einem der Paesse unterwegs


Jul 15 2009

Back in Civilisation, 10000km geknackt

Soedeli,

wir sind wieder in Europa. Gestern sind wir von Soroca nach Suceava gefahren. Moldavien hat sich am letzten Tag wieder von seiner typischen Seite gezeigt: Super schoene Landschaft, riesige Sonnenblumenfelder und mega schlechte Strassen.

Kurz vor der Abfahrt haben wir doch noch mit ein paar Jungs ueber Motorraeder sprechen koennen. Es ist einfach so mit den Moldaven, sobald einer anfaengt zu reden, kommen andere und reden mit. Die Moldaven muessen einfach zuerst mal auftauen. Sie meinten, dass wir verrueckt sein  muessen mit solchen Mopeds rumzureisen, vorallem in Moldavien. Wir sind die ersten Auslaender die er in Soroca mit solchen Mopeds gesehen hat. Er selber hat eine Jawa, Ish und eine Ural. Aber keine ist fahrtuechtig und braucht ein weiteres Jahr um diese Instand zu setzten.

Ohne unsere Mopeds waeren wir nie mit Moldaven in Kontakt gekommen. Russenbonus!!!!

Unterwegs hatten wir noch einen Auffahrunfall! Als wir die Mopeds angehalten haben und ich die Karte studiert, hat Regina Lola hingestellt und mir ueber die Schulter geschaut. Leider war die Strasse etwas abschuessig so dass Lola angefangen hat zu rollen. Dieses Bist hat mir den Seitenwagenkotfluegel zerkrazt und mein Rueckstrahler beschaedigt. Babuschka hat dann zurueckgeschlagen und hat die linke Zuendkerze mit Stecker kaputgemacht. Zickenkrieg unter den Mopeds. Regina und ich haben dann beide beruhigt und alles wieder (bis auf Babuschkas Kratzer) wieder in Ordnung gebracht.

An der Moldauisch – Rumaenischen Grenze wurde es dann wieder spannend. Wie lange werden wir brauchen. Zuerst mal mussten wir wieder 20 Lei pro Fahrzeug bezahlen fuer irgendeine Steuer. Erst dann wurde die Barierre geoeffnet, damit wir zum eigentlichen Zoll fahren durften. Dort wurden wir vom Zoll und dann von der Polizei ueberprueft. Eine weitere Gebuehr von 3 Lei war faellig fuer irgendwas. Zum Glueck ist es nicht so viel (gerade mal 1.50Euros). Nach 30 Minuten waren wir durch. Danach 5 Minuten uebers Niemandsland (es war eine Staumauer) zum Rumaenischen Zoll. Dieser brauchte 10 Minuten zur Ueberpruefung, inklusieve der Frage ob wir Waffen, Munition oder Drogen dabei haetten.

Die letzte Nacht haben wir in Suceava verbracht. Von hier aus fahren wir nun zu den Moldau Kloester.

Ach ja noch eine Neuigkeit von Sebi: Er hat den ersten Platz in der Kategorie Chopper gewonnen. Leider haben die Veranstalter das Preisgeld nicht auszahlen koennen. Wir versuchen ein Paar Bilder reinzustellen, sobald wir welche haben.

Wir haben noch ein paar Moldavien Bilder in fruehere Artikel beigefuegt. Sieht sie euch an.

Gruesse

Sacha

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Alte Kirche in Suceava

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Bemaltes Kirchen Inneres

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Burg in Suceava


Jul 13 2009

Nachtrag Soroca

Servus,

so wir haben die Festung gefunden. Leider ist dieses Schmuckteil nur vom Mittwoch bis Samstag offen. Somit konnten wir die Sehenswuerdigkeit Nr 3 nur von aussen anschauen.

Von der Festung aus konnten wir noch einen ersten Blick auf die Ukraine werfen. Moldavien und die Ukraine sind hier durch den Fluss Niestre getrennt. Wenn man in die Ukraine wollte, muesste man eine kleine Faehre nehmen, da es keine Bruecke gibt.

Dafuer konnte ich an Lola ein paar Sachen richten. Ein Problem war, dass die Kupplung sehr schwammig war. Der Grund war, dass der Kupplungsausrueckhebel und dessen Haltering ausgenudelte Loecher hatten. Das fuehrte dazu, dass die Kupplung nicht mehr ganz getrennt werden konnte. Zum Glueck hatten wir noch einen neuen Haltering dabei. Ein weiteres Thema waren die Tankschrauben, die sich losgerappelt haben. Aber nach einer Stunde war alles wieder ok.

Morgen fahren wir zurueck nach Rumaenien um noch ein paar Kloester zu besuchen.

Schlaft gut,

Sacha

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geschlossene Sehenswuerdigkeit Nr 3 (in Soroca)

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Blick ueber den Dniestre nach Ukrainien

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Hoehlenkloster in Orheiul Vechi

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Typische Landschaft in Moldavien

mol22

Kirche in Moldavien


Jul 13 2009

Trostloses Dasein in Soroca

Hoi Zaeme,

wir sind nun am letzten Ziel in Moldavien angekommen. Hier befindet sich die letzte der drei Sehenswuerdigkeiten von Moldavien. Irgendwo in diesem Kaff soll sich eine Festung befinden, die einen Besuch Wert sein soll. Die Stadt selber ist voellig Trostlos, es sei denn man moechte hard-core Off-road fahren in einer Stadt.  Der Weg hierher war sehr anstrengend, da es viel und stark geregnet hat und man desshalb die grossen Loecher unter den noch groesseren Pfuetzen nicht gesehen hat.

Gestern hatten wir Sehenswuerdigkeit Nr 2 besucht: der Hoehlenklosterkomplex von Orheiul Vechi. Diese Hoehlen (wir haben nur eine besucht) sind in einer grandiosen Landschaft die man gar nicht erwarten wuerde. Der Fluss hat eine Schlaufe in die Landschaft gefressen und da haben die Moenche in den Fels ein kleines Kloster gebaut. Weitere Hoehlen sind zwar sichtbar, aber wir wissen nicht ob die jemals bewohnt waren. Leider wird hier in Moldavien nichts erklaert.

Eine kuriositaet von Moldavien ist das zwei Stufen Preissystem in den Hotels. Wenn man sich nach dem Zimmerpreis erkundigt, bekommt man eine Antwort. Aber sobald man eingezogen ist, oder im Begriff ist das zu machen, wird ploetzlich ein hoeherer Preis genannt. Gestern zum Beispiel wurde gesagt, dass wir 25% Auslaender Aufpreis bezahlen muessen. Hinter der Frau an der Wand hing auch eine offizielle Preistabelle wo das so drauf war.

So das wars dann auch schon. Bilder folgen und wir suchen nun die Festung.

Gruesse

Sacha + Regina


Jul 11 2009

Salut Moldova

Hallo Ihr,

von Galati aus sind wir vorgestern in Richtung moldawische Grenze aufgebrochen.
Der Grenzuebertritt hat insgesamt rund 50 Minuten gedauert, obwohl wir uns nicht – wie alle anderen – vorgedraengelt haben… Kosten lagen bei rund 6 Lei pro Nase (ca. 1,20 Eur), wofuer auch immer.

Nach der Grenze fiel uns recht schnell auf, dass die Doerfer insgeamt erheblich aermer aussahen als die in Rumaenien. Auffallend war, das es einige Frauen gab, die Wasser aus den Brunnen schoepften und offensichtlich heimtransportierten. Somit gibt es hier also nicht ueberall fliessend Wasser.

Die Strassen sind oft sehr holprig und in keinem guten Zustand und es koennen auch mal ein paar Gullydeckel fehlen! Die Landschaft ist sehr landwirtschaftlich gepraegt, wir fuhren rund 200 Kilometer an Sonnenblumenfeldern, Getreidefeldern und Weinreben vorbei. Moldawien hat anfte Huegel, fuer uns bedeutet das, dass wir auf sehr geraden Strassen berghoch und bergrunter fahren.

Die Polizeipraesenz am Strassenrand ist sehr hoch, wir wurden bisher einmal angehalten. Als der Polizist allerdings einen Blick auf unsere Nummernschilder warf, winkte er uns schnell weiter.

Ueber die Fahrweise der Moldawier koennen wir nicht viel sagen: sie fahren zwar schnell (sofern es das Auto erlaubt) und ueberholen auch gerne, aber das Verkehrsaufkommen ist sehr gering. Insofern haben  wir selten das Problem des Knapp-Ueberholtwerdens. Ausser uns gibt es noch Esels- und Pferdefuhrwerke auf der Strasse.

Auf dem Weg nach Comrat wurden wir von einem Jawa-Fahrer ueberholt, um dann am Wegesrand auf uns zu warten, um zu quatschen. Leider war unser Russisch und Moldawisch zu schlecht, und Pjotr Englisch ebenso. Irgendwie haben wir dann doch ein paar Informationen austauschen koennen.

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Alt-Eisen Kumpels

Da Comrat eine der groesseren Staedte im Sueden Moldawiens ist, gab es immerhin ein Hotel dort. Generelll ist festzustellen, dass Uebernachten, Essen und auch Geld abheben erheblich schweriger ist als in Rumaenien: Pensionen oder Hotels gibt es in kleiner Anzahl nur in groesseren Staedten; Retaurants ebenso und falls es sie gibt, bekommt man die Karte garantiert in kyrillisch mit Woertern, die man noch nie gehoert hat. Geld abheben funktioniert nur an wenigen Bankomaten – wir mussten in einer Stadt 3 Bankomaten ausprobieren. Und fast niemand redet hier Englisch, im Gegensatz uebrigens zu den Rumaenen. Aber russisch koennen sie alle.

Ach ja, keine der eingezeichneten Autobahnen existieren, aber das nur am Rande. Erwartet ja auch keiner.

In einem Dorf vor Comrat haben wir erstaunlicherweise mindestens 8 (fahrende) Dneprs, OHVs, oft mit Seitenwagen gezaehlt. Als Sacha sie gegruesst hat, haben sie komisch geschaut.Sobald wir aber irgendwo stehenbleiben, gibt es einen Menschenauflauf – obwohl die Menschen hier wohl an Dneprs gewoehnt sind.

Momentan befinden wir uns in Chisinau, die wohl untouristischste Hauptstadt Europas, in der es ausser einem Sowjet-Gedenkpark nicht viel anzuschauen gibt. Es faengt an mit unserem lauschigen Hotel (In-) Turist, wo wir doch tatsaechlich unsere moldwischen Einreisestempel herzeigen mussten. Unser Zimmer trieft vor sowietischem Charme, es ist eine Freude! Fuer eine Hauptstadt hat Chisinau erstaunlich wenig an Restaurants zu bieten allerdings glaenzt es mit anderen Amusements: unzaehlige Casinos und Geldspielhoellen, unglaublich viele Geldwechselstuben – fuer welche Touristen auch immer, ein 24-Stunden-Internet-Cafe!, Denkmaeler in allen Groessen und Formen, und immerhin einige Bars.

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Kriegsdenkmal mit ewiger Flamme

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City of Chisinau

Wer also mal einen Einblick bekommen moechte, wie das frueher im Ostblock so war, der moege nach Chisinau reisen. Die Steigerung davon scheint sich einige Kilometer weiter oestlich zu befinden: in Tiraspol, der Hauptstadt der abtruennigen Republik Transnistrien. Da bekannt ist, dass man erhebliche Probleme wegen korrupter Zoellner und Polizisten bekommen kann, verzichten wir auf den netten Ausflug.

Motorraeder: Heute morgen Routinearbeiten, die Chinesin bekam frisches Oel in die Gabel, was sie auf den moldawischen Strassen auch sehr schaetzt.

viele Gruesse

Regina

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Lenin beschaut die oestliche Technik

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Heugespann Marke unbekannt