Okt 6 2009

Chiao Tschechien

Hoi Zusammen,

so nun sind wir wieder in Bayern und haben bei den Motofloten Kost und Logis gefunden. Wir wollen euch natuerlich noch von den letzten paar Tagen berichten:

Nach Telc sind wir ueber Dacice nach Lesna gefahren wo wir ein weiteres Motorrad Museum besuchen wollten. Aber als wir dann da angekommen sind, hat es sich rausgestellt, dass Ruhetag war. Aber zum Glueck war der Besitzter doch noch aufzutreiben und so konnten wir eine Huette im angeschlossenen Campingplatz beziehen. Den Besuch mussten wir dann auf den naechsten Morgen vertagen.

Dieses Museum (www.veteransalon.cz) hat neben den ueblichen CZ und Jawas doch ein paar sehr schoene Gespanne ausgestellt. Auch betreibt der Besitzter gleichzeitig einen kleinen Veteranenmarkt mit Jawa Teilen. Es lohnt sich auf jeden Fall da mal reinzuschauen. Vorallem fuer die Oesis, da die Grenze gerade mal 30km weit weg ist.

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Viele Jawas und CZten in Lesna

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... aber es gibt auch anderes zu sehen in Lesna

Nach dem Besuch des Museums haben wir uns dann noch bei Hari Schweighofer in Linz angemeldet. So sind wir ueber Drosendorf, Gmuend und Freistadt nach Linz gefahren wo wir dann Hari getroffen haben. Wir durften dann auch noch in die heiligen Hallen von Hari und hatten das vergnuegen das kleine Hari-Museum anzuschauen. Abends sind wir dann zu dritt noch in die Stadt um etwas zu essen und ein wenig zu trinken.

Am naechsten Morgen (Samstag) haben wir uns dann noch verabredet um gemeinsam eine kleine Ausfahrt zu machen. Als Hari um 1000 nicht aufgetaucht ist hat er mich angerufen um zu sagen, dass er noch ein wenig Zeit braucht, da er uns doch standesgemaess rumfuehren will. Wir waren dann natuerlich gespannt was uns erwarten wird. Als wir dann bei Hari in der Werkstatt angekommen sind, standen da zwei M72 mit Hari und Guenter (Mechanik Gottheit). Zusammen sind wir dann im Grenzgebiet von Oesterreich und Tschechien rumgefahren.

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Ural Linz haben auch SVer

Nach einem halben Tag Fahrt über gute und schlechte Wege, sowie einer Burgbesteigung, kamen wir im tschechischen Rozemberk an.  Dort verabschiedeten wir uns von unserer Begleitung und schlugen den Weg Richtung Cesky Krumlov ein.

Cesky Krumlov ist eine mittelalterliche Stadt mit einem sehr schönen Altstadtkern sowie einer sehr eindrücklichen Burg. Können wir für einen Kurztrip sehr empfehlen, auch wenn die Stadt natürlich sehr touristisch ist. Zudem gibts ein kleines Motorrad Museum in einer alten Muehle. Das Umland ist für Motoradfahrer absolut interessant. Als wir während der Fahrt in Richtung Deutschland einen Kaffee tranken, lernten, wir Mathias, einen KTM-fahrenden Österreicher kennen. Dieser war von Insbruck aus nach Kasachstan und in die Mongolei gefahren und seit einer Woche ist er nun zurück. Die Homepage von ihm lautet http://www.longwayhome.at

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Schloss in Krumlov

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Krumlov von "oben"

Über Horny Plana, Vimperk, Susice gings nach Rabi und von dort nach Nepomuk. Die dortige Kirche, die wir gern angeschaut hätten, war allerdings nur Samstags und Sonntags geöffnet….. Genauso ging es uns dann auch in Zelezna Ruda: das dortige Motorradmuseum war ebenfalls zu. Pech gehabt, Nachsaison. Und so sind wir dann halt die paar Kilometer nach Rottenburg an der Laaber zu Michi, Oli und Elke gefahren, wo wir grad den Computer in Beschlag genommen haben.

Herzliche Grüsse aus Bayern, Sacha und Regina


Okt 1 2009

Burgen, Bier, Gothik ….

Hoi zusammen,

so nun wollen wir uns doch wiedermal melden. Nach Plzen sind wir zur Burg Karlstejn gefahren, wo es ein grossen Mittelalter Weinfest gab. Regina und ich habe uns dann ganz spontan entschlossen, da unser Zelt aufzuschlagen. Am Abend habe ich mir den Burcak, neuer Wein, reingepfiffen. Es war recht lustig die vielen Verkleideten Leute zu beobachten. Im Burghof hats auch noch ein Konzert mit anschliessendem mittelalter Darbietungen gegeben.

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Karlsteijn hoch oben auf dem Berge

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Am naechsten Morgen haben wir dann noch die Burg besichtigt. Nach dem Besuch sind wir weiter nach Prag gefahren, wo wir dann auch 2 Naechte geblieben sind. Diese Stadt ist wohl eine der schoensten Staedt auf unserer Tour. Extrem viele gothische und barocke Haeuser, Kirchen und Tuerme. Auch die Prager Burg ist sehr impossant. Vorallem die Kathedrale in der Prager Burg war genial. Nach der Burg haben wir noch den alten juedischen Friedhof besucht: Dieser ist fuer seine alten und schaurig schoenen Grabsteine bekannt, fast 12000 Stueck.

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Prager Burg

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Altes Rathaus von Prag

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Blick auf Prag

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Alter juedischer Friedhof

Allgemein kann gesagt werden, dass es in Prag viele Sachen zu entdecken gibt. Eine Reise dahin lohnt sich allemal.

Nach Prag sind wir Richtung Osten gefahren. In Prerov nad Labem haben wir noch ein kleines privates Motorrad und Velo Museum besucht. Vorallem gabs viele CZ und Jawas zu sehen. Auch ein paar Harleys waren da. Aber auch eine wunderschoene Praga hatte der Besitzer. Das Ambiente des Museums ist sehr stilvoll.

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Praga 500ccm

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CZten und Jawas

Kurz danach ging die Reise weiter nach Sedlec, ein Vorort von Kutna Hora, wo wir das Beinhaus besucht haben. Dieses war ein Highlight fuer mich. In diesem Beinhaus hatte um 1850 ein Kuenstler die Gebeine von vielen hundert Toten kunstvoll hergerichtet. So wurden unter anderem ein Kronleuchter aus Menschlichen Knochen gemacht. Dieses Beinhaus ist ein Mekka fuer gothic Fans.

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Knochen Luester

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Knochen Wappen

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Knochen Kelch

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Des gothic Hundes Paradis

Von Sedlec aus gings anschliessend die 3 km nach Kutna Hora. Dort lohnt sich die Besichtigung der St. Barbara- Kathedrale, die auf dem Hoehepunkt der boehmischen Gotik gebaut wurde. In Sedlec wollten wir nochmals eine Kathedrale besichtigen. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einem Auto verfolgt, dass hinter uns auf dem Parkplatz hielt. Der Fahrer war ein norwegischer Ural- und Jawa-Fahrer, der uns u.a. erzaehlte, dass er neulich mit seiner Jawa die 7000 km von Hammerfest nach Prag gefahren ist.

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Kathedrale von Kutna Hora

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Gegen Abend kamen wir in Havlickuv Brod an, eine nette, aber unspektakulare Kleinstadt. Heute morgen sind wir dann weiter nach Telc, wo wir uns gerade befinden.

Liebe Gruesse aus Telc, Regina und Sacha

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Nettes Altstaedchen in Telc


Sep 27 2009

Bitte ein Plzen….

Hoi Zusammen,

Regina und ich sind wieder auf der grossen Fahrt. Leider immer mit dem Hintergedanken, dass es langsam nach Hause geht. Aber davor wollten wir noch die Tschechei anschauen.

Gestern haben wir noch die Stadt Plzen angeschaut. Diese Stadt lohnt sich allemal einen Blick draufzuwerfen. Viele schoene alte und gut restaurierte Haeuser. Auch eine grosse Synagoge, die man auch besuchen darf, gibt es. Weiter koennte man die Brauerei besuchen, aber das interessierte uns nicht so.

Also ihr lieben Bayern, auf mal nach Plzen, die Tschechen beissen nicht.

Regina ist gerade die Weiterfahrt am organisieren. Wir haben festgestellt, dass dieses Land viel anzubieten hat.

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Blick ueber einen Teil der Stadt

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Schoener Blick frueh morgens beim Pipi

So ich wuensch euch noch ein schoenes Wochenende. Gruesse aus Plzen

Sacha


Sep 26 2009

Hatte die Ehre…….

Hoi Zusammen,

Es geht weiter. Heute werden wir in Richtung Tschechien fahren. Die letzten paar Tage haben uns gut getan. Es war herrlich das schöne Wetter zu geniessen und nicht auf den Moppeds zu sitzen. An dieser Stelle möchten wir Tanja und Schnüffi nochmals danken für ihre Gastfreundschaft.

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Amberg von oben. Die Stadt hat sogar zwei Hutmacher, wow.

Die beiden Motorräder sind nun  auch wieder ready.

Ich wünsch euch noch einen schönen Tag.

Sacha


Sep 24 2009

Reparaturen in Amberg

Hoi Zusammen,

wir geniessen immernoch  die Gastfreundschaft von Tanja und Schnüffi hier in Amberg.

Gestern habe ich angefangen an meinem Moped ein paar Sachen zu machen. Der Stossdämpfer vom Boot hat durch die Reise doch arg gelitten und musste ersetzt werden (danke Schnüffi). Auch die Bremsen mussten wiedermal zum bremsen gebracht werden. Aber das grösste Problem ist wiedermal das Ritzel der Lima. Nach kurzem Anschauen des Spiels (von aussen) habe ich mich entschlossen den Stirnraddeckel wegzunehmen um die Sache genauer anzuschauen. Dabei ist rausgekommen, dass sich der Halbmondkeil in die Achse von der Lima eingearbeitet hat. Es ist noch nicht schlimm, aber gemacht muss es werden. Ritter Klaus hat sich angeboten eine neue Nut in die Achse der Limaflansches zu machen. Gleichzeitig will er mir noch eine zusätzliche Halterung machen um die Lima noch besser am Motor zu befestigen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass sich die Konstruktion die die Lima hällt, etwas bewegt.

Hoffentlich werden wir bald wieder auf Achse sein.

Grüsse aus Amberg

Sacha


Sep 21 2009

Durch den deutschen Osten

Hallo Ihr,

26 Stunden nach der Abfahrt in Helsinki kamen wir nachts um 23 Uhr in Rostock an. Schnell musste noch ein Hotel gefundenwerden, das von uns ausgesuchte Hostel war nämlich telefonisch leider nicht ereichbar.

Am nächsten Morgen gings dann immer Richtung Süden, angekommen sind wir dann bei regnerischem Wetter an der mecklenburgischen Seenplatte. In Röbel fanden wir Unterkunft in einem gemieteten Wohnwagen auf einem Campingplatz.
Abends erkundeten wir das zweifellos sehr nette Städtchen und stiessen dabei auf eine sehr empfehlenswerte Kneipe, das „Kugellager“ (www.kugellager.name). Der MZ-fahrende Wirt Carsten hat die Kneipe sehr stilecht eingerichtet; so sitzt der gast im vorderen Raum der ehemaligen Schlosserei auf bequemen Autositzen, umgeben von interessanten Postern, Fahrrädern und anderen Dingen. Im hinteren Raum thronen auf einer Empore schöne Motorräder, zB EMW und andere Schätzchen. Mit Carsten verrbachten wir einen schönen, interessanten Abend, bei dem wir feststellen mussten, dass es sich auch mal lohnen würde, mit dem Gespann durch sardinien zu fahren…Er empfahl uns ein Buch von einer Enfield-Reise von Neustrelitz nach Neu-Delhi und zurück. Autoren sind Lutz Friedel und Andreas Goeschel´, erschienen ist das Buch im Bülten-Verlag und hat die ISBN 3-938510-31-5.

Am nächsten Morgen ging die Fahrt weiter in Richtung Berlin. Da wir beide noch nie in der deutschen Hauptstadt waren, entschlossen wir spontan, einen Halt einzulegen. Da der Verkehr auf der Autobahn recht stark war, kämpften wir uns in den Süden vor, um die Stadt von dort aus per Zug zu besichtigen. Gespannfahren in Berlin ist für uns Landeier in etwa ähnlich prickelnd wie Gespannfahren in Istanbul, auch wenn es natürlich lang nicht so chaotisch ist.

In Berlin besichtigten wir, wie wohl jeder Berlin-Tourist, zuerst das Mauer-Museum, das uns doch recht beeindruckte. Natürlich mussten wir auch das „1. DDR-Motorrad-Museum“ besichtigen – können wir speziell für MZ-Fans wärmstens empfehlen. Momentan gibt es dort eine Trabi-Sonder-Ausstellung, inklusive einem Film mit Kommentaren der Konstrukteure. Ansonsten wanderten wir duch die Sadt, bis die Socken qualmten. Allerdings ist ein Tag für eine Berlin-Besichtigung zu wenig.

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Brandtor in Berlin

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Neuste Errungenschaft von mir

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MZ Gespann

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Pitty

 Nachdem wir am nächsten Tag in Zossen abgefahren waren, entdeckten wir kurz darauf bei Wünsdorf das Schild „Bunker-Stadt“ und „Bücher-Stadt“. Da mussten wir doch mal kurz vorbeischauen. Aus dem „kurz“ wurde dann aber leider nix: Zuerst besuchten wir einen teil der Bücherstadt, sprich eins der drei sehr gut sortierten Antiquariate. Zwei davon sind übrigens mit Militaria-Bücher sowie Accessoires (sowjetische Mützen, Uniformen, Funkanlagen usw) ausgestattet. Eigentlich wollten wir dann weiter Richtung Dresden, aber ein sehr kurioser Bunker eregte unsere Aufmerksamkeit: wie eine riesige Gewehrkugel aus Beton ragte sie ca. 10 Meter in den Himmel. So erkundigte sich Sacha nach einer Bunker-Führung, die dort angeboten wurde. Allerdings wurden dabei andere Bunker angeschaut und fand leider auch erst später an. So fanden wir uns in den Antiquariaten wieder…..

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Bunker als Bauernhaus getarnt, 2 Stockwerke aussen, 3 im Boden

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Die Bunkerbesichtigung war sehr interessant, das hätten wir hier so überhaupt nicht erwartet. Zuerst ging man in Richtung Wald und fanden uns dort vor der oberirdischen Bunkeranlage „Maybach II“ wieder, die aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammte. Die meisten der Bunker im Haus-Stil (also mit schrägem Dach) sind in beschädigem Zustand – aber die Anlage gibt einen guten Eindruck wieder, wie das mal gewesen ist, als von hier aus beispielsweise die gesamte Verpflegung der deutschen Truppen koordiniert wurde. Erwähnenswert ist der sehr gut informierte Führer, der das alles sehr interessant erzählt und die immerhin zwei Stunden Führung sehr kurzweilig hält.
 Der nächste Teil der Führung ging in den unterirdischen Teil, nämlich in  den Nachrichtenbunker „Zeppelin“. Wen das und andere, weiterreichende Führungen interessiert: http://www.buecherstadt.com/bilder_s_bunker/bunkeranlagen_1a.htm

Übrigens fand am Wochenende vor unserem Besuch ein MZ-Treffen statt udn es gibt auch immer wieder Militaria-Treffen.

Am späten Nachmittag brachen wir auf, zuerst Richtung Dresden, mit vielen Umleitungen danach in Richtung Augustusburg. Auf der Augustusburg besichtigten wir die Motorradsammlung, die wir absolut empfehlenswert finden, neben der Entwicklung der Marke DKW finden sich auch MZ, aber auch Exoten wie Mars, Nearacar, Böhmerland und Megola. Nächstes Jahr soll die Sammlung innerhalb der Burg umziehen – aber ein Besuch lohnt auf jeden Fall.

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MZ Gepann

 

Haten wir noch auf einen schönen Ausblick auf das Erzgebirge gehofft, wurden wir abends leider enttäuscht: Nebel legte sich über die Landschaft rund um die Augustusburg. Auf der Weiterfahrt Richtung Annaberg-Buchholz wurde der Nebel immer dichter, irgendwann konnte ich von Sacha, der vor mir herfuhr, noch nicht mal einen Schatten erkennen. Eigentlich verfalle ich nciht so leicht in Panik beim Motorradfahren, aber als ich dann wegen des Nebels nicht mal mehr merkte, ob wir durch eine Ortschaft fuhren oder nicht, wusste ich, dass das alles langsam sehr gefährlich wird. Ausserdem schlich ich frierend mit 40 km/h durch den Nebel – lange wollte ich das nicht mehr machen. In Bärenstein, dem nächsten Ort, hatte Sacha ein Schild mit der Aufschrift „Biker Hotel“ entdeckt. Dieses fanden wir dann glücklicherweise auch. Sofort wurde der Trockenraum angeschmissen und wir versuchten alles, um uns wieder aufzuwärmen.

Nach der Auffahrt auf einen kleinen Pass passierten wir dann auch schon die tschechische Grenze. Langsam verschwand auch der Nebel, es wurde sonniger und wärmer. Vorbei an  Cheb erreichten wir wieder die deutsche  Grenze. Nach der ultimativen Feststellung, dass es zwei Freiungs in der Nähe von Amberg gibt (das nördlicher gelegene Freihung, sowie das östlicher gelegene Freiung), haben wir dann nach längerem Suchen den Reichhardsschacht gefunden.

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Cheb

Die Überraschung war offensichtlich gelungen, es hatte tatsächlich niemand mit unserer Ankunft gerechnet. Das Ostbock-Treffen 2009 war gelungen: es war ein sehr friedliches Treffen, wir haben viele alte Gesichter wiedergetroffen, aber auch neue kamen hinzu. Das Wetter war bestens, eine solche Hitze hatten wir schon lange nicht mehr erlebt. Wir bedanken uns noch für den Stehpinkler…

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Auf der ersten Gretchen-Meier-Ausfahrt

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Riesiger Tank, aber er braucht Benzin aus Lettland

Momentan befinden wir uns in Amberg, wo wir uns wieder in zivilisierte Menschen verwandeln: duschen und vor allem unser „Hauptproblem“ Wäsche waschen.

Danach werden wir in Bayern noch einige Besuche machen, bevor es auf den Heimweg über die östlichen Nachbarländer Tschechei und Slowakei zurück in die Schweiz geht.

Noch was im Nachhinein: Wir haben noch ein paar Bilder in alten Blogs reingetan. Geht doch mal hinschauen.

Herzliche Grüsse,

Regina


Sep 21 2009

Finnland

Hallo Ihr,

so, wir  haben wieder Anschluss ans Netz, deshalb gibts jetzt in zwei Artikeln einen Überblick über die Erlebnisse der letzten Woche, ausserdem haben wir noch Bilder für Tallinn un d Helsinki reingeladen.

Von Helsinki aus sind wir letzte Woche in östlicher Richtung nach Porvoo gefahren.  Auf Nebenstrecken ging es in die ca. 50 km entfernte Hafenstadt. Helsinki selbst empfanden wir als sehr pompös, das Hinterland dagegen als sehr lieblich. Die Kleinstadt Porvoo mit seinen bunten Holzhäuschen empfanden wir als sehr typisch finnisch.
Um die finnische Südküste mit den vorgelagerten Schären anzuschauen, fuhren wir auf eine der länglichen Halbinseln. Leider hörte die Strasse kurz vor dem Ende der Landzunge auf: Militärgebiet. Schade, aber während der Fahrt  bekamen wir den Eindruck, dass sich eine Reise nach Finnland auf jeden Fall lohnt.

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Typische Häuser in Finnland

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Finnische Holzhäuser

Kurz vor Helsinki begnegnete uns übrigens ein Ural-Ranger-Fahrer – er war der erste seiner Art seit Monaten.

Abends fuhr unsere Fähre nach Rostock.
Wer sich jetzt fragt, warum wir nicht über Skandinavien auf eigenen 3 Rädern heimgereist sind, dem sei gesagt, dass wir unser ursprüngliches Reiseziel, Estland, erreicht haben. Dort haben wir gemerkt, dass es zeitlich gut drinliegt, das Ostbock-Treffen in der Oberpfalz zu besuchen. Damit es allerdings auch eine Überraschung wird, entschieden wir uns dafür, den Blog etwas zu verzögern….Wir bitten das zu entschuldigen.

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Rostocker Stadtturm

Herzliche Grüsse aus Amberg,

Regina


Sep 14 2009

Ciao Estland, Servus Finnland

Hoi Zusammen,

endlich wiedermal die Moeglichkeit euch auf dem Lauffenden zu halten. Sorry dafuer.

In Tallinn haben wir uns am Abend mit Anatoli getroffen. Ein Freund (Mischa) von Anatoli konnte sehr gut Englisch und hat uebersetzt. Als wir alle zusammen auf Anatoli gewartet haben, ist er dann ploetzlich mit einem Eimer voller Pilze aufgetaucht.

Als erstes haben hat Anatoli seine K750 aus der Garage genommen und wir sind eine kleine Tour (Mischa war in Anatolis Beiwagen) um Tallinn gemacht. Unter anderem haben wir die Altstadt und die Autohandlung von Anatoli besucht. Da hatte er doch ein paar schoene Autos, unter anderem ein Volga und ein seltener russicher Jeep aus dem WK2. Zurueck bei Anatoli wurden wir mit Pilzsuppe, Grillhuener, russischer Pizza und natuerlich mit Vodka aufgefuellt. Wir haben dann noch lange diskutiert warum Menschen wie wir russische Motorraeder fahren und noch vieles mehr. Irgendwann haben wir unsere Schlafsaecke im Wohnzimmer von Anatoli aufgeschlagen.

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Stadtmauer in TallinnAm naechsten Morgen wollten wir alle zusammen ein Museum in Tallinn besuchen, das in keiner Tourin Info zu finden ist: www.made-in-ussr.com . Leider hat das Museum erst um 1200 aufgemacht, unsere Faehre nach Helsinki ist aber schon um 1100 abegefahren. Somit mussten wir uns nur mit einem Blick ueber die Mauer begnuegen.Ach ja, fast vergessen: In Tallinn haben wir noch Gabriel (Franzose) mit seiner alten Ente getroffen. Er ist von Paris aus zum Baikalsee gefahren. Er hat eigentlich eine aehnliche Route genommen wie wir. Er war ca. seit 19000km unterwegs, allerding funktioniert seit Moskau nur noch ein Zylinder der Ente. Aber solange die Ente faehrt wird er auch ankommen. Fuer Leute dies interessiert: http://dyanenvadrouille.blogspot.com .Um 1100 ist dann unsere Faehre nach Helskinki ausgelaufen. 2 Stunden spaeter waren wir dann auf Finnischem Boden. Zuerst sind wir zur Touri Info und haben gestaunt, dass alle Hostels ausgebucht waren. Das naechste billigere Hotel waere 20km ausserhalb gewesen und vom Preis will ich gar nichts sagen. Zum Glueck fanden wir noch einen Campingplatz mit Bungalows und Metroanschluss zu relativ kleinem Preis (45Euros) verglichen mit den Hotels. Am Abend sind wir noch die Stadt besuchen gegangen. Wir muessen sagen, dass uns Helsinki nicht so schoen gefaellt wie zum Beispiel Talllinn. Helsinki hat viele gerade Prachtstrassen und wenig kleine Gasssen. Die Gebaeude sind pompoes und eher neu. Und auch die Preise sind sehr hoch.Viele kleine Inselchen vor Helsinki

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Orthodoxe Kirche auf Felsen gebaut

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Einer der pompösen Bauten

Also haben wir uns entschlossen in die Pampa von Finnland zu fahren. Wir wissen also nicht wann wir uns das naechste mal melden koennen. Und das mit den Bildern ist auch nicht so einfach wenns kein USB Anschluss gibt.

Gruesse aus dem Outback.

Sacha und Regina


Sep 11 2009

Tallinn

Hallo Ihr,

wir sind jetzt in Tallinn, der estischen Hauptstadt, angekommen.
Tallinn wirkt, wenn man Richtung Innenstadt fährt, sehr modern und es gibt sogar ernstzunehmende Hochhäuser.

Die Altstadt dagegen ist sehr malerisch: Sehr viele mittelalterliche Häuser, Kopfsteinpflaster, Teile der früheren Befestigungsmauer, die immerhin noch über 20 Türme hat, sowie einige wirklich originelle Kirchen finden sich in Tallinn. Wir würden Tallinn als eine wirklich sehr charmante Stadt mit viel Flair bezeichnen. Es gibt überraschende Orte und sehr schöne, verwinkelte Gässchen. Auch die orthodoxe Kathedrale ist sehr impossant.

Mit das originellste der Museen dürfte das Minen-Museum sein. Mit der jüngeren Geschichte wird hier auch Umsatz gemacht – so kann man in Tallinn zB. frühere Sowjet-Propaganda-Poster, russische sowie deutsche Weltkriegs-Uniformen, Weltkriegs-Militaria Zeugs erstehen, es werden in Turi-Shops aber auch völlig schmerzfrei T-Shirts mit sowjetischen Propaganda-Sujets angeboten. Übrigens sind in Tallinn wohl 40 % der rund 400.000 Einwohner russischstämmig.

Heute Abend werden wir uns mit Anatoli treffen. Wir haben ihn am Russentreffen in Narva kennengelernt und er hat uns eingeladen. Wir werden berichten wie es war.

Bilder werden wiedermal spaeter folgen.

Herzliche Grüsse,
Regina


Sep 7 2009

Russentreffen mit Russen

Hallo Ihr,

manchmal auf unserer Reise war es schon so, als gaebe es da einen unsichtbaren Regisseur, der sich darum bemüht, uns einen möglichst abenteuerlichen Trip zu bieten. So war es auch diesmal, beim Russentreffen in Narva:

Den Samstagvormittag verbrachten Sacha und ich noch in Narva, eine Stadt, die für Touristen nur wenig interessantes bietet. Da gibt es die wirklich schöne Hermannsfeste, und auf der anderen Seite dann die Festung Ivangorod – beide interessanterweise aus verschiednen Jahrhunderten. Und das wars dann auch schon fast…es sei denn, man kann sich schwer für Architektur aus der kommunistischen Aera begeistern. Eines dieser Ueberbleibsel ist uebrigens eine Lenin-Statue, die in einer Ecke vor der Festung steht – es duerfte wohl eine der letzten ihrer Art in Europa sein!

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Vorne Eu, hinten RUS: Festung in Narva

Gegen nachmittag fuhren wir noerdlich, im an der Narva, dem Grenzfluss zwischen Estland und Russland, entlang. Um halb vier wollten wir uns mit Pavel in Narwa-Joesuu zu einer kleinen Ausfahrt mit seinen Russen-Kumpels treffen.
Passenderweise riss mir kurz vor dem Ziel das Kupplungsseil an der Chinesin. Nach kurzem Abschleppen durch Sacha kamen wir bei Pavel an.

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Abschleppunternehmen Sashko

Kurzerhand wurde ich für die Ausfahrt auf den Rücksitz eines GAZ-Jeeps verfrachtet, was auch nicht schlecht war.
Der Konvoi der Classicriders bestand aus einem GAZ- sowie einem UAZ-Jeep, zwei Seitenventil-Gespannen (K 750 und MW 750) sowie einem Dnepr MT 16-Gespann.

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Marschhalt

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Konvoi im Unterholz

 

Kommentar Sacha: Die K750 hatte einen sehr speziellen Motor den wir noch nie zuvor gesehen hatten. Das Besondere war der vordere Teil wo normalerweise der Zuendverteiler drauf ist. Bei diesem Motor war da ein Ventilator der ueber ein Gussgehaeuse die beiden Zylinder gekuehlt hat. Dieses Gehaeuse schuezt zudem die Zylinder vor Schlamm. Gleichzeitig war an diesem Gehaeuse noch eine Seilwinde, die ueber eine Kette (vom Ventilator her) und ein „Umlenkgetriebe“ angetrieben wurde. Anstelle des Zuendverteilers hatte die K ein Zuendmagnet. Eine „externe“ Lima hat dem Moped den Saft gebracht. Der Besitzer der Maschine wusste nichts genaues ueber den Motor. Er hat zwei dieser Motoren auf einem Markt erstanden. Er sagte noch was ueber eine Entwicklung fuer die Armenische Armee. Auf jeden Fall war dieser Motor etwas richtig seltenes.

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Luftgekuehlter SV

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Seilwinde

Die Fahrt führte zuerst durch den Wald, wo alle an einer Ruine hielten. Nach kurzer Fotopause fuhr man dann über einen Markt, um nach einer weiteren Offroad-Einlage zur Club-Garage zu kommen. Von dort gings dann waldeinwärts über ein paar gröbere Bodenwellen zu einem Grillplatz.

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Russenpicknick

Dort wurde dann ausgepackt, was ein ambitionierter Russe zum Picknicken so braucht: von Motorsäge über Axt, den Samowar nebst Kamin!, Essen, einer Pfanne bis hin zu einem Kästchen, das Ampullen enthielt. Somit wurde also geklärt, ob das Gebiet nicht zufällig kontaminiert sei (ich bin mir aber sicher, dass Gasmasken nicht weit gewesen wären). Die ganzen Häppchen nebst obligatorischen Essiggurken wurden kurzerhand auf der Motorhaube des UAZ ausgebreitet. An Getränken gab es Saft, Wodka sowie Samagon, der laut Anatolij aus „guter Quelle“ stammte – der Konsum hielt sich übrigens sehr in Grenzen. Die Gespanne rückten aus, um mit halben Bäumen für das Lagerfeuer wiederzukommen.

Später am Abend gesellte sich noch Aleksander zur Runde, ein in Finnland lebender Russe. Zuerst rpäsentierte er seinen motorisierten Off-Road-Roller, mit dem man prima durch den Wald heizen konnte. Uns wurde erklärt, das Aleksander Fahrzeuge, zB Trikes, in sehr origineller Art und Weise selbst konstruiert. Später griff er dann zur Gitarre und sang auf russisch seine selbstgeschriebenen melancholischen Lieder. Die Themen umfassen wohl Dinge wie Narva, seine Gedanken, Russenboxerfahren usw.

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Alexander

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Extem-Cross-Roller, macht viel Spass

 

Leider war dann dieses wunderschöne, private Treffen mit rund 15 Russen irgendwann auch vorbei. Nach einer abendlichen Fahrt zogen Sacha und ich in das sehr gemütliche Clubhaus der Classicriders ein. Den Rest des Abends verbrachten wir in Pavels Küche zusammen mit Anatolij bei Vana Tallinn, Tee und einem leckeren Bortsch.

Dabei erfuhren wir einiges über die Russen, die in Narva die absolute Mehrheit der Einwohner der Stadt bilden (Pawel schätzte auf 50-70 Prozent, der Anteil liegt aber offensichtlich noch weit höher). Dass sie sich beispielsweise von den Esten ungerecht behandelt fühlten, da diese den in Estland geborenen Russen oft nur den sogenannten „Alien-Pass“ ausstellen.

Dieser Pass, auf dem das wirklich so steht, besagt, dass der Inhaber dieses Passes kein Staatsbürger von Estland sei. Auf unsere Frage, wie sie denn den estischen Pass erhalten würden, meinten sie entrüstet, dass sie dazu zu einem Sprachtest müssten! Sie, die in diesem Land Geborenen. Dieses kleine Beispiel zeigt anschaulich das Verhältnis zwischen den Esten und den aus ihrer Sicht  früheren Besatzern.

Ferner war schnell zu erkennen, dass die Russen in Estland die estischen Politiker nicht sehr schätzen und die EU als Institution absolut ablehnen. Wichtig scheint ihnen die persönliche Freiheit zu sein udn Narva (und vor allem die Umgebung am Śtrand) ist für sie der schönste Ort der Welt.

Am nächsten Morgen wurde der Kupplungszug in professioneller Art und Weise von Walerij gelötet, der dafür extra mit Lötkolben und Lötwasser anreiste. Mittags fuhren wir dann weiter Richtung Süd-West-Estland, davor erhielten wir noch eine Einladung von Anatolij, der in Tallinn wohnt.

Nach einer sehr regnerischen Fahrt erreichten wir Pöltsamaa, wo wir unser Nachtquartier bezogen. Heute morgen gings dann weiter nach Türi, wo wir den estischen Ural-Händler besuchen wollten. In der angegebenen Strasse deutete aber leider nichts auf den Händler hin und nach einer halben Stunde des Suchens sind wir dann weitergefahren in Richtung Tallinn.

In Tallinn werden wir ein paar Tage bleiben, um danach nach Finnland weiterzureisen.

Herzliche Grüsse aus dem schönen Tallinn,

Regina